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Datum: 12.07.2022

Katastrophenschutz in NRW

#EngagiertFürNRW

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Spot "Wenn nicht du, wer dann?"

Chemieunfall, Großbrand, Hochwasser, Schneechaos oder Jahrhundertsturm: Wenn der Tag X eintritt, geht es darum, Gefahren von der Bevölkerung abzuwenden. Jetzt ist der Einsatz der Katastrophenschützer*innen gefragt. Organisationen, die im Katastrophenschutz kräftig mit anpacken sind:

Verband der Feuerwehren in NRW

Weit über den Brandschutz hinaus

Unter dem Motto „Retten. Bergen. Löschen. Schützen.“ hilft die Feuerwehr, wann immer Bürger in Not sind. Dabei ist der VdF NRW der Dachverband aller Feuerwehren in NRW. Alle öffentlichen Feuerwehren (Berufs- und Freiwillige Feuerwehr) sowie nichtöffentlichen (Werk- und Betriebs-)Feuerwehren sind hier vereint. Ihre Einsatzgebiete umfassen nicht nur den klassischen Brandschutz und Rettungsdienst, sondern auch den Katastrophenschutz. Hier nehmen sie die Aufgaben wahr, die den Kommunen über die Brandschutzgesetze der Länder als Pflichtaufgaben zugewiesen sind.

85 Prozent Ehrenamt

Vor allem im ländlichen Raum ist die Feuerwehr auf die Unterstützung der ehrenamtlichen Kräfte angewiesen. „73 Prozent aller Kommunen in Nordrhein-Westfalen haben nicht eine einzige hauptamtliche Kraft in ihrer Feuerwehr“, nennt Dr. Jan Heinisch, Vorsitzender des Verbandes der Feuerwehren in Nordrhein-Westfalen, Zahlen. Insgesamt sind 85 Prozent der Feuerwehrangehörigen Ehrenamtler*innen (Freiwillige Feuerwehr sowie nebenamtliche Mitglieder der Werkfeuerwehren), während 15 Prozent Berufsfeuerwehrleute sind. Die absoluten Zahlen: Rund 83.000 Ehrenamtliche engagieren sich landesweit, zehn Prozent davon weiblich. Auch in der Nachwuchsarbeit kann die Feuerwehr punkten: Stand 2020 zählte der VdF in Nordrhein-Westfalen mehr als 25.000 Kinder und Jugendliche in seinen Reihen.

Gute Ausbildung ist die Grundlage

Die kommunalen Feuerwehren sind das Rückgrat der Gefahrenabwehr. Bevor Ehrenamtliche zu mitunter im wahrsten Sinne des Wortes brenzligen Einsätzen ausrücken, brauchen sie solides Fachwissen. Jedes neue Mitglied durchläuft zunächst eine Grundausbildung. Der Lehrgang umfasst etwa 150 Unterrichtsstunden und findet abends oder am Wochenende statt. Später werden diese Grundlagen vertieft, dann stehen Brandbekämpfung, technische Hilfeleistung, Zivil- und Katastrophenschutz, Erste Hilfe sowie der Umgang mit Fahrzeugen und Geräten auf dem Stundenplan. Auch das effektive Zusammenarbeiten in der Gruppe und das Einschätzen von Gefahrensituationen sind wichtige Voraussetzungen dafür, dass die Arbeit im Ernstfall reibungslos abläuft. Für Menschen, die sich nicht direkt am Einsatzort betätigen möchten, hat die Feuerwehr ein alternatives Angebot geschaffen: Sie können sich in der so genannten „Unterstützungsabteilung“ einbringen, zum Beispiel in der Nachwuchsarbeit.

Traumberuf?

Zur Feuerwehr! Schon die Jüngsten haben die Möglichkeit, sich spielerisch mit dem Thema „Brandschutz“ auseinanderzusetzen. Seit dem Inkrafttreten des Gesetzes über den Brandschutz, die Hilfeleistung und den Katastrophenschutz (BHKG) im Januar 2016 ist es in NRW möglich, Jungen und Mädchen ab sechs Jahren in die (Kinder-)Feuerwehr aufzunehmen. Wer der Kinderfeuerwehr entwachsen ist, kann sich in der Jugendfeuerwehr engagieren. Wie wichtig diese Nachwuchsarbeit ist, betont Dr. Jan Heinisch: „Den Kindern und Jugendlichen soll früh gezeigt werden, wie wertvoll es ist, etwas für die Allgemeinheit zu tun. Neben der konkreten Wissensvermittlung geht es vor allem darum, ihnen die Wertschätzung ihrer Tätigkeit zu vermitteln.“

Weit über den Brandschutz hinaus

Unter dem Motto „Retten. Bergen. Löschen. Schützen.“ hilft die Feuerwehr, wann immer Bürger in Not sind. Dabei ist der VdF NRW der Dachverband aller Feuerwehren in NRW. Alle öffentlichen Feuerwehren (Berufs- und Freiwillige Feuerwehr) sowie nichtöffentlichen (Werk- und Betriebs-)Feuerwehren sind hier vereint. Ihre Einsatzgebiete umfassen nicht nur den klassischen Brandschutz und Rettungsdienst, sondern auch den Katastrophenschutz. Hier nehmen sie die Aufgaben wahr, die den Kommunen über die Brandschutzgesetze der Länder als Pflichtaufgaben zugewiesen sind.

 

85 Prozent Ehrenamt

Vor allem im ländlichen Raum ist die Feuerwehr auf die Unterstützung der ehrenamtlichen Kräfte angewiesen. „73 Prozent aller Kommunen in Nordrhein-Westfalen haben nicht eine einzige hauptamtliche Kraft in ihrer Feuerwehr“, nennt Dr. Jan Heinisch, Vorsitzender des Verbandes der Feuerwehren in Nordrhein-Westfalen, Zahlen. Insgesamt sind 85 Prozent der Feuerwehrangehörigen Ehrenamtler*innen (Freiwillige Feuerwehr sowie nebenamtliche Mitglieder der Werkfeuerwehren), während 15 Prozent Berufsfeuerwehrleute sind. Die absoluten Zahlen: Rund 83.000 Ehrenamtliche engagieren sich landesweit, zehn Prozent davon weiblich. Auch in der Nachwuchsarbeit kann die Feuerwehr punkten: Stand 2020 zählte der VdF in Nordrhein-Westfalen mehr als 25.000 Kinder und Jugendliche in seinen Reihen.

 

Gute Ausbildung ist die Grundlage

Die kommunalen Feuerwehren sind das Rückgrat der Gefahrenabwehr. Bevor Ehrenamtliche zu mitunter im wahrsten Sinne des Wortes brenzligen Einsätzen ausrücken, brauchen sie solides Fachwissen. Jedes neue Mitglied durchläuft zunächst eine Grundausbildung. Der Lehrgang umfasst etwa 150 Unterrichtsstunden und findet abends oder am Wochenende statt. Später werden diese Grundlagen vertieft, dann stehen Brandbekämpfung, technische Hilfeleistung, Zivil- und Katastrophenschutz, Erste Hilfe sowie der Umgang mit Fahrzeugen und Geräten auf dem Stundenplan. Auch das effektive Zusammenarbeiten in der Gruppe und das Einschätzen von Gefahrensituationen sind wichtige Voraussetzungen dafür, dass die Arbeit im Ernstfall reibungslos abläuft. Für Menschen, die sich nicht direkt am Einsatzort betätigen möchten, hat die Feuerwehr ein alternatives Angebot geschaffen: Sie können sich in der so genannten „Unterstützungsabteilung“ einbringen, zum Beispiel in der Nachwuchsarbeit.

 

Traumberuf? Zur Feuerwehr!

Schon die Jüngsten haben die Möglichkeit, sich spielerisch mit dem Thema „Brandschutz“ auseinanderzusetzen. Seit dem Inkrafttreten des Gesetzes über den Brandschutz, die Hilfeleistung und den Katastrophenschutz (BHKG) im Januar 2016 ist es in NRW möglich, Jungen und Mädchen ab sechs Jahren in die (Kinder-)Feuerwehr aufzunehmen. Wer der Kinderfeuerwehr entwachsen ist, kann sich in der Jugendfeuerwehr engagieren. Wie wichtig diese Nachwuchsarbeit ist, betont Dr. Jan Heinisch: „Den Kindern und Jugendlichen soll früh gezeigt werden, wie wertvoll es ist, etwas für die Allgemeinheit zu tun. Neben der konkreten Wissensvermittlung geht es vor allem darum, ihnen die Wertschätzung ihrer Tätigkeit zu vermitteln.“

Technische Hilfswerk in NRW

Bundesanstalt auf internationalem Parkett

Sie sind die „Blauen Engel“ unter den Helferinnen und Helfern: Seit 70 Jahren ist das Technische Hilfswerk (THW) täglich in Deutschland im Einsatz, um technische Hilfe zu leisten – angefangen bei Unglücken wie der Sturmflut in Hamburg bis hin zum Einsturz des Kölner Stadtarchivs. 1950 als ziviler Ordnungsdienst gegründet, entwickelte sich das THW schnell weiter. Heute ist die Bundesanstalt eine moderne Organisation im Bevölkerungsschutz, die weltweit tätig ist.

Landesverband NRW als starke Säule

Eine starke Säule ist der nordrhein-westfälische Landesverband, den es seit 1952 gibt. Rund 18.000 Ehrenamtliche engagieren sich hier, darunter knapp 3000 Jugendliche. Immer mehr Frauen und Mädchen interessieren sich für die technische Hilfe im Bevölkerungsschutz. Aktuell engagieren sich rund 2700 Helferinnen und Junghelferinnen. Unterstützt wird ihr Engagement von 220 Hauptamtlichen. Wie viel die THWler leisten, zeigt am besten die Statistik: „2020 waren die Helfer und Helferinnen rund 186.000 Stunden im Einsatz“, nennt Dr. Hans-Ingo Schliwienski, THW-Landesbeauftragte für Nordrhein-Westfalen, nicht ohne Stolz die beeindruckenden Zahlen.

Vielfältige Einsatzmöglichkeiten

Der Aufgabenkatalog des THW im Bereich des Katastrophenschutzes ist umfangreich: In der technischen Gefahrenabwehr kommen die Ehrenamtlichen zum Einsatz, wenn es ums Orten, Retten und Bergen, Räumen und Sprengen, Bekämpfen von Überschwemmungen und Ausleuchten von Einsatzstellen geht. Auch beim Thema Strom- und Trinkwasserversorgung sowie Brückenbau ist die Hilfe der Expertinnen und Experten gefragt. Für die Versorgung der Bevölkerung richten sie im Ernstfall außerdem zügig Notunterkünfte ein.

Nichts geht ohne gute Logistik

Damit das alles reibungslos klappt, ist eine gute Logistik notwendig – eine weitere Kernaufgabe des THW. Insgesamt verfügt es in NRW über 150 Bergungsgruppen und mehr als 330 Fachgruppen in 138 Technischen Zügen und zwölf Fachzügen Logistik. Landesweit gehören mehr als 1400 Fahrzeuge zur Ausstattung. Hinzu kommen Beteiligungen an den Auslandseinheiten des THW.

Vom Allrounder bis zum Spezialisten

Zahlreiche Einsatzmöglichkeiten also für die Ehrenamtlichen. Die Allrounder unter den Einheiten sind die universell einsetzbaren Bergungstruppen. Ihnen zu Hilfe kommen – je nach Situation – die Spezialisten: Technisch spezialisierte Fachgruppen, die Brücken bauen, Ölverschmutzungen eindämmen oder sich mit Rettungshunden auf die Suche nach Vermissten machen. Außerdem gibt es Teams und spezialisierte Einheiten für Auslandseinsätze, die innerhalb weniger Stunden startklar sind.

Spielend helfen lernen

Auch an den Nachwuchs denkt das Technische Hilfswerk: In der THW-Jugend können Kinder und Jugendliche von sechs bis 17 Jahren spielend helfen lernen. Bundesweit wirken 15.000 Junghelfer und Junghelferinnen in der Nachwuchsorganisation mit. Pädagogisch geschulte Fachkräfte bringen ihnen neben Teamgeist und Verantwortungsbewusstsein auch den Umgang mit Technik bei. „Das ist ein erster wichtiger Schritt, um auch als Erwachsener noch einen Beitrag dazu zu leisten, Not und Unglück zu lindern“, ist Dr. Hans-Ingo Schliwienski überzeugt. „Es ist die Faszination Helfen, die uns antreibt.“

Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft in NRW

Weltweit größte Organisation

Sie ist mehr als 100 Jahre alt und die größte Wasserrettungsorganisation der Welt: die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG). Die ehrenamtlichen Retter*innen haben es sich zur Aufgabe gemacht, Leben zu retten, wann immer die Naturgewalt Wasser Menschen zu überwältigen droht. Dafür klären sie auf, bieten Schwimmkurse an, bilden Nachwuchskräfte aus – und engagieren sich im Katastrophenschutz, zum Beispiel bei Hochwasserlagen. Die beeindruckende Leistungsbilanz: Seit der Gründung bewahrten DLRG-Mitglieder hunderttausende Menschen vor dem Ertrinken.

Zwei leistungsfähige Verbände

In Nordrhein-Westfalen verfügt die DLRG gleich über zwei starke Landesverbände: Westfalen ist mit fast 84.000 Mitgliedern der zweitgrößte Landesverband Deutschlands. Der Landesverband Nordrhein, der aus dem ursprünglichen Landesverband Rheinland entstanden ist, zählt 66.200 Mitglieder. Die Landesverbände unterteilen sich wiederum in einzelne Bezirke und schließlich in Ortsgruppen.

Hilfe im, am und um das Wasser

Einsatzbereiche der DLRG im Katastrophenschutz sind alle Aufgaben im, am und um das Wasser: von der Evakuierung von Menschen und Tieren bei Überschwemmungen über Strömungsrettung und Deichverteidigung bis hin zur Suche, Rettung und Bergung von vermissten Personen. Dabei kommt als taktische Einheit der Wasserrettungszug zum Einsatz. Er besteht aus mehreren Teileinheiten verschiedener Fachgruppen und weist eine Gesamtstärke von 48 Einsatzkräften auf. Die einzelnen Komponenten werden von den Ortsgruppen und Bezirken gestellt und sind in die örtliche Gefahrenabwehr eingebunden. Bei mehrtägigen Einsätzen wird in der Regel ein Wasserrettungsverband aus drei Zügen entsendet, um eine 24-Stunden-Einsatzfähigkeit zu erzielen. Zur Unterstützung können zusätzlich Fachberater Wasserrettung angefordert werden.

Mindestausbildung zum Einstieg

Jeder, der volljährig ist, kann sich bei der DLRG im Bereich des Katastrophenschutzes ehrenamtlich engagieren. In die Wasserrettungszüge eingebundene Einheiten besitzen eine einheitliche Mindestausbildung, bestehend aus der Basisausbildung Einsatzdienste, der Helfergrundausbildung Katastrophenschutz, der Ausbildung zum Sanitätshelfer und einer Sprechfunkausbildung. Hinzu kommen Fachausbildungen in folgenden Überkategorien: Einsatz Allgemein, Wasserrettungsdienst, Information und Kommunikation, Strömungsrettung, Boot, Katastrophenschutz (Truppführer, Gruppenführer) sowie Tauchen.

Vorbereitung im „JET“

Bis zur Volljährigkeit können sich die Nachwuchskräfte in der DLRG-Jugend auf spätere Einsätze vorbereiten. Sie hat das Ziel, ihre jugendlichen Mitglieder auf spielerische Art und Weise an die Aufgaben, Ausbildung und Technik der Wasserrettung heranzuführen. Eine wichtige Gruppe bilden dabei die Jugend Einsatz Teams (JET) für Jugendliche ab dem 12. Lebensjahr. Hier durchlaufen sie erst die Basisausbildung, dann folgen ein Sanitätslehrgang, eine Sprechfunkausbildung und die Ausbildung zum Wasserretter. Zusätzlich lernen die jungen Einsatzkräfte, wie sie sich auf dem Rettungsboot verhalten müssen, wie die Überwachung von Gewässern funktioniert und den korrekten Einsatz von Rettungsgeräten. Ein Einsatz kann zwar erst ab dem 16. Lebensjahr erfolgen – aber Spaß und Zusammenhalt in der Gruppe sind auch vorher schon garantiert.

Deutsche Rote Kreuz in NRW

Auf alle Notlagen vorbereitet

Viele Talente und eine Idee: Menschen in Not helfen. Daran orientiert sich die Internationale Rotkreuzbewegung seit ihrer Gründung durch den Schweizer Henry Dunant im Jahre 1863. Gemäß diesem Motto sind die Rotkreuzler*innen in Deutschland auf alle Notlagen vorbereitet. Neben häuslicher Pflege, Wohlfahrt- und Sozialarbeit oder Blutspendedienst nimmt das Deutsche Rote Kreuz (DRK) über 50 Prozent des Rettungsdienstes wahr. Auch bei Großschadenslagen und im Katastrophenschutz ist die Hilfsorganisation starker und bewährter Partner für die öffentliche Gefahrenabwehr.

Zwei Verbände in einem Bundesland

In NRW teilt sich das Rote Kreuz in die beiden Landesverbände DRK Nordrhein und DRK Westfalen-Lippe sowie 67 Kreisverbände auf. Beide Verbände können beeindruckende Zahlen vorweisen: Während das DRK Nordrhein derzeit rund 183.000 Mitglieder zählt (160.000 Fördermitglieder, 15.500 ehrenamtliche Helfer*innen, 7.500 Jugendrotkreuzler*innen), sind es beim DRK Westfalen-Lippe rund 219.000 Mitglieder (191.500 Fördermitglieder, 20.300 ehrenamtliche Helfer*innen, 7.200 Jugendrotkreuzler*innen). „Mit seinen über 400.000 fördernden Mitgliedern, ehrenamtlich und hauptamtlich Engagierten leistet das DRK in NRW wertvolle Dienste für den Zusammenhalt und das Wohlergehen der Menschen in unserem Land“, unterstreicht Frank Langer, Landesbereitschaftsleiter des DRK-Landesverbandes Nordrhein.

Aktiv zu Lande, zu Wasser und in der Luft

Tritt der Ernstfall ein, sind die Katastrophenschützer*innen vom Roten Kreuz auf zahlreichen Ebenen im Einsatz: Sie versorgen Verletzte bei (Groß-)Veranstaltungen und Verkehrsunfällen, kümmern sich um die psychosoziale Betreuung von Menschen, stellen Notunterkünfte und Mahlzeiten bereit oder betreiben mobile Blutspendezentren. Sind Menschen verschollen oder verschüttet, stehen die Rettungshundestaffeln bereit. An Seen, Flüssen, im Schwimmbad oder am Meer kommt die DRK-Wasserwacht zum Einsatz, in unwegsamen Waldgebieten, auf Wanderwegen oder in Höhlen die Bergwacht. Außerdem hilft das Rote Kreuz nach Kriegen und Katastrophen bei der Suche von Angehörigen.

So viel Ehrenamt wie gewünscht

„Die Möglichkeiten, ehrenamtlich beim DRK mitzumachen, sind so vielfältig wie das Rote Kreuz selbst“, erläutert Tanja Knopp, Landesrotkreuzleiterin des DRK-Landesverbandes Westfalen-Lippe. „Mitmachen kann jeder, der anderen helfen will. Niemand braucht Vorkenntnisse, denn wir schulen alle, die sich engagieren möchten. Wer schon Erfahrungen hat, kann sein Wissen bei uns vertiefen und sich spezialisieren.“ Aktive Mitglieder haben die Möglichkeit, das Rote Kreuz mitzugestalten. Aber auch Menschen, die über wenig Freizeit verfügen, sind willkommen. Sie können sich zeitlich begrenzt für ein Projekt engagieren oder spontan einspringen, wenn bei Sturm- oder Flutkatastrophen viele helfende Hände gebraucht werden.

In die Aufgabe hineinwachsen

Für Nachwuchskräfte steht das Jugendrotkreuz (JRK) als eigenständiger Verband zur Verfügung. Hier engagieren sich junge Mitglieder im Alter von sechs bis 27 Jahren für die Themen Gesundheit, Umwelt, Frieden und internationale Verständigung. Sie organisieren internationale Begegnungen, begleiten Ferien-Freizeiten und betätigen sich als Schulsanitäter oder Streitschlichter. Ganz nebenbei wachsen sie so in die Aufgabengebiete der Organisation hinein und tragen auch im Erwachsenenalter dazu bei, den Rotkreuz-Gedanken weiterzuleben. „Unsere Engagierten sind Menschen unterschiedlichen Alters und Geschlechts, unterschiedlicher Hautfarbe, Religion und mit ganz unterschiedlichen Lebensgeschichten“, erläutert Tanja Knopp, „aber eines haben sie alle gemeinsam: Sie helfen Menschen in Not.“

Johanniter-Unfall-Hilfe in NRW

Gelebte Nächstenliebe

In der jahrhundertealten Tradition des evangelischen Johanniterordens haben es sich die Johanniter zur Aufgabe gemacht, hilfebedürftige Menschen zu unterstützen. Entsprechend breit gefächert sind die Aufgabengebiete – sie reichen von der Kinder- und Jugend-Arbeit über soziale Dienste wie den Hausnotruf bis hin zur Notfallrettung. Im Katastrophenschutz wollen die Johanniter betroffenen Menschen die schnellste und bestmögliche Rettung, medizinische Versorgung, Unterkunft und Verpflegung bieten, zum Beispiel bei Evakuierungen. „Wir Johanniter sind wie eine große, hilfsbereite Familie und nehmen Nächstenliebe ernst“, schildert Udo Schröder-Hörster, Landesvorstand NRW, die Motivation. Zugleich reagiert die Johanniter-Unfall-Hilfe (JUH) stets auf die aktuellen gesellschaftlichen Entwicklungen und Herausforderungen der Zeit: „Unsere Leistungen sind innovativ, nachhaltig und von höchster Qualität.“

Sieben Jahrzehnte Johanniter NRW

Der Landesverband Nordrhein-Westfalen ist mit rund 5000 hauptamtlichen Mitarbeiter*innen, mehr als 8000 ehrenamtlich Aktiven, der Johanniter-Jugend NRW sowie rund 420.000 Fördermitgliedern der größte von neun Landesverbänden und mit 15 Regionalverbänden in ganz NRW präsent. Aus den Anfängen in der Erste-Hilfe-Ausbildung und im Sanitätsdienst entwickelte sich eine der größten Hilfsorganisationen in Europa: Die Johanniter engagieren sich in der Gegenwart vor allem im Rettungs- und Sanitätsdienst, in der Pflege älterer Menschen und der Erziehung junger Menschen in ihren Kitas. Im Rahmen der Corona-Pandemie ist die Organisation bei Testung und Impfung aktiv.

Eingespielte Teams

Im Katastrophenfall ist die Johanniter-Unfall-Hilfe in Nordrhein-Westfalen mit 27 Einsatzeinheiten, ungezählten Fahrzeugen, dutzenden hauptamtlichen Kräften sowie mehr als 2000 ehrenamtlichen Helfer*innen im Einsatz. Die Aktiven sind dabei verschiedenen eingespielten Einsatztruppen zugeteilt, die jeweils eine definierte Aufgabe übernehmen, ob in den Einsatzeinheiten NRW, den Schnell-Einsatz-Gruppen, im Führungstrupp, bei den Einheiten Psychosoziale Notfallversorgung oder bei den Behandlungs- und Betreuungsplätzen. Die Johanniter organisieren die Erstversorgung und den Transport verletzter Menschen, sie versorgen und betreuen Betroffene und ihre Angehörigen und unterstützen die Einheiten mit Technik, Kommunikation und Feldküchen. In NRW können sie außerdem auf die Sondereinheiten Rettungshunde, Einsatzmotorräder, UNIKE und gegebenenfalls Drohnen zurückgreifen.

Hoch qualifiziert und spontan einsetzbar

Das Fundament im Bevölkerungsschutz der Johanniter bilden die professionell ausgebildeten ehrenamtlichen Helfer*innen. Neben dem „klassischen“ Katastrophenhelfer, der viel Freizeit in Ausbildung und Übungen steckt, gibt es heutzutage zwei weitere Freiwilligentypen: aktive Unterstützer, die sich als „Helfer*innen in der Reserve“ zur Verfügung stellen wollen, sowie die vollkommen ungebundenen Spontanhelfer*innen, die lediglich eine Kurzschulung brauchen. Viele der Ehrenamtlichen steigen niederschwellig mit einem Erste-Hilfe-Kurs ein und können Sanitätswachdienste bei Konzerten oder Sportereignissen leisten. Wer möchte, bildet sich gemäß den eigenen Interessen fort und lernt beispielsweise Führungsaufgaben im Katastrophenschutz zu übernehmen.

Verantwortung lernen

Kinder und Jugendliche können sich in der Johanniter-Jugend, dem JUH-Jugendverband, engagieren. Außerdem bietet die Johanniter-Jugend Schulsanitätsdienste an. „Wir sprechen Schüler*innen als Nachwuchskräfte an, die mitmachen und mitentscheiden wollen“, erklärt Udo Schröder-Hörster. „Bei den Johannitern lernen sie nicht nur Erste Hilfe und wie sie anderen Menschen helfen können, sondern übernehmen auch Verantwortung in der Gruppe, vernetzen sich mit Jugendlichen aus ganz Deutschland und haben Spaß in der Gemeinschaft.“

Malteser Hilfsdienst e.V. in NRW

Zwischen Dienstleistung und Ehrenamt

Die Malteser sind eine international tätige katholische Organisation mit über 900-jähriger christlicher Tradition. Von einer ursprünglich rein ehrenamtlichen Notfallvorsorge- und Ausbildungsorganisation entwickelte sich der Malteser Hilfsdienst in NRW zu einem leistungsstarken sozialen Dienstleister. Rettungsdienst und Krankentransport gehören ebenso zu seinen Schwerpunkten wie Sanitätsdienste auf Veranstaltungen, die Breitenausbildung Erste Hilfe für mehr als 120.000 Menschen jährlich oder Soziale Dienste wie Hausnotruf, Hospizarbeit und Besuchsdienst. Darüber hinaus kommen die Malteser auch im Katastrophenschutz zum Einsatz – landesweit wie im Ausland.

Ein starkes Stück NRW

Gegründet im Jahr 1953 zählt der Malteser Hilfsdienst in NRW derzeit 22.200 ordentliche Mitglieder, 2900 Hauptamtliche sowie 210.000 Fördermitglieder und ist damit das Flaggschiff der Organisation in Deutschland. Aktiv sind die Malteser an 204 Standorten in den fünf Diözesen Köln, Aachen, Essen, Münster und Paderborn. „Das Rückgrat unserer Organisation bilden vor allem ehrenamtliche Kräfte“, sagt Rudolph Herzog von Croÿ, Regionalleiter und Landesbeauftragter NRW. Er ist stolz auf die vielen Helfer*innen, die sich in ihrer Freizeit für andere Menschen engagieren.

Helfen, wo andere nicht mehr weiter wissen

Das gilt auch für den Bevölkerungs- und Katastrophenschutz: „Hier sind die Malteser seit über einem halben Jahrhundert erprobte Partner der Kommunen, Kreise und des Landes NRW“, erklärt Rudolph Herzog von Croÿ. Die ehrenamtlichen Einsatzkräfte helfen bei Evakuierungen nach Bombenfunden, schweren Unglücksfällen, Naturkatastrophen und anderen Gefahren, die mit eigenen Selbsthilfemaßnahmen nicht mehr bewältigt werden können. Dafür werden die Ehrenamtlichen in den Malteser Bildungszentren umfassend vorbereitet, damit sie ihre Aufgaben als Sanitäter, Betreuer, Verpflegungshelfer, Techniker oder Fernmelder qualifiziert ausüben können.

Für jeden die passende Einheit

Wer sich für die Malteser im Katastrophenschutz engagieren möchte, kann zwischen den verschiedenen Schwerpunkten bei der Einsatzgliederung denjenigen auswählen, der am besten passt. Der Führungstrupp ist für die Koordination und Leitung der Einsatzgliederung in Ausbildung und Einsatz zuständig. Bei der Betreuungsgruppe inklusive Verpflegungstrupp dreht sich alles um die Stichworte Aufsuchen, Transport, Unterbringung, Verpflegung und Betreuung von Personen. Die Sanitätsgruppe kümmert sich um Erstversorgung, das Einrichten eines Verbandplatzes, ärztliche Maßnahmen und den Patiententransport. Der Techniktrupp unterstützt die eingesetzten Einheiten im technischen Bereich.

Schon als junger Mensch Akzente setzen

Damit das System auch weiterhin so reibungslos funktioniert, ist Nachwuchsarbeit wichtig. Kinder und Jugendliche können sich in der Malteser Jugend, der Gemeinschaft von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen innerhalb des Malteser Hilfsdienstes, engagieren. Das Angebot ist vielfältig: Es reicht von Freizeitaktivitäten über Schulsanitätsdienste bis hin zum Freiwilligen Sozialen Jahr oder Bundesfreiwilligendienst. Durch persönliche Kontakte, verschiedenste Aktivitäten und Veranstaltungen erleben die Mitglieder der Malteser Jugend die Vielgestaltigkeit des Gesamtverbandes und tragen jeder für sich einen Teil zu einer solidarischeren Gesellschaft bei. Dr. Sophie von Preysing, die Regional- und Landesgeschäftsführerin der Malteser NRW: „Kann ein Einzelner die Welt verändern? Durchaus! Indem wir uns um andere kümmern, verbessern wir deren Situation – und machen das Leben ein bisschen reicher.“