Inhalt

Jahresrückblick 1946

Januar 1946

6.1.: Bekanntmachung durch die Verwaltung: Regelung der Militärregierung der Bewirtschaftung von Werkzeugmaschinen, vor allem Beschlagnahme von Maschinen des Militärs und der NSDAP.

8.1.: Bekanntmachung des Landrates, wonach die Preise gelten, die im September 1944 hier noch galten. (Preisstoppverordnung vom 26.11.1936). Aufruf gegen Schwarz-, Tausch- und Schleichhandel. Preisverstöße sollen gemeldet werden.

15.1.: Umbenennung von Straßen nach Kriegsende: Dietrich-Eckartstr = Richard-Wagner-Straße, Horst-Wessel-Straße = Robert-Koch-Straße, Josef-Göbbels-Straße = Freiheitsstraße, Adolf-Hitler-Platz = Rathausplatz, Schlageterstraße = Südstraße, Hambückerstraße = Brünestraße.

23.1.: Zur Vorbereitung der Kartoffelkäfersuchaktionen wurden Spritzwarte ausgebildet.

25.1.: Drei Kinder aus Boscheln tödlich verunglückt (Granate): Gebrüder Schurse und Peter Beckers.

29.1.: Die Militärregierung regelte in Gesetz Nr. 161 die Grenzkontrolle, so auch in Übach-Palenberg.

Abb.1: Langsam erwachte auf kommunalpolitischer Ebene wieder das Parteienleben. Hier eine Mitteilung an den Landrat, der die Ansprech- partner der politischen Parteien zum Inhalt hatte. Stadtarchiv
Abb.1: Langsam erwachte auf kommunalpolitischer Ebene wieder das Parteienleben. Hier eine Mitteilung an den Landrat, der die Ansprech- partner der politischen Parteien zum Inhalt hatte.

Februar 1946

1.2.: Jahreshauptversammlung der Siedlergemeinschaft Boscheln, erster freigewählter Vorstand nach dem Krieg. 1. Vorsitzender wurde Eduard Kaiser.

1.2.: Rektor Karl Kuhl pensioniert, d.h. er wurde nicht wieder in den Schuldienst übernommen, weil sein Engagement bei den Nazis als zu linientreu erachtet wurde.

6.2.: Die Verwaltung wurde erneut aufgefordert, eine Karte mit allen verminten Gebieten anzulegen als Grundlage für die weitere Minenräumung.

7.2.: Erste Ratssitzung des ernannten Gemeinderates. Hans Huisken wurde Gemeindedirektor (vorher vom 1.12.45 Bürgermeister mit Leitung der Verwaltung), Gerhard Peters aus Boscheln wurde Bürgermeister. Gemeindesatzung und Geschäftsordnung, jeden 2. Dienstag im Monat Ratssitzung, stv. Bürgermeister wurde Josef Wienands, Besetzung des Finanzausschusses, Anschaffung eines Feuerwehrwagens für 9.487 RM, das Gemeindestromnetz überwacht Elektro-Ing. Heinen. Hilfsstelle für pol. Geschädigte will Herr Knop als Betreiber des Kinos in Palenberg.

Abb.2: Ein Schreiben, dass die Situation im Jahre 1946 betreffend von noch vorhandener scharfer Munition sehr verdeutlicht. Außergewöhnliche Umstände erforderten hier einen außergewöhnlichen Schreibton. Stadtarchiv
Abb.2: Ein Schreiben, dass die Situation im Jahre 1946 betreffend von noch vorhandener scharfer Munition sehr verdeutlicht. Außergewöhnliche Umstände erforderten hier einen außergewöhnlichen Schreibton.

7.2.: Finanzausschuss: Übersicht über Haushalt 1946 und Vermögens- und Schuldenstand, Kulturveranstaltungen im Zechensaal mit 20 % Vergnügungssteuer, kath. Kirchengemeinde Übach möchte die treuhänderisch vereinahmte Kirchensteuer haben.

8.2.: Heinz Gemünd beginnt seinen Schuldienst in der kath. Volksschule Scherpenseel.

9./10.2.: Varieté-Abend in der Hubertushalle der Gaststätte Wenting in Marienberg.

10.2.: Opern- und Operettenabend" im Zechensaal der Grube Carolus-Magnus.

10.2.: Erstes Treffen von 11 Mitgliedern der Privat-Musikkapelle Scherpenseel, um die Kapelle wieder ins Leben zu rufen.

13.2.: Kindergarten in Boscheln begann seine Arbeit in Räumen unter der Kirche (Vinzentiner-Schwestern).

13.2.: Der Bürgermeister teilte dem Landrat 21 Orte - vornehmlich in Übach und Boscheln - mit, an denen Granaten und Munition herumliegt.

15.2.: Der Gemeindedirektor wies darauf hin, dass die vom Leicaster Regiment vorgenommenen Sprengungen von Munition in Übach Schäden an umliegende Häuser zur Folge hatte. Er schlug vor, die Menge der zu sprengenden Munition zu verringern.

18.2.: Den Landwirten, die bisher Butter selbst erzeugten, sind Berechtigungsscheine für Ernährungsfette auszuhändigen.

19.2.: Behörden beschlagnahmten in diesen Tagen u.a. Schreibmaschinen, um arbeiten zu können, so der Regierungspräsident beim Volksschullehrer Mauer in Übach. Der Fall der Schreibmaschine "Minerva", d.h. dessen Entschädigung sollte die Behörden bis zum Jahre 1950 beschäftigen.

28.2.: Erneute Meldung an die Militärregierung von 33 Stellen in Übach-Palenberg, an denen Granaten, Blindgänger, Munition oder Minen lagen.

März 1946

3.3.: Wiedereröffnung der Borromäus-Bücherei im Pfarr-Rektorat Palenberg.

4.3.: Familienabend am Rosenmontag des Kirchenchores Übach, unter großen Schwierigkeiten organisiert. Der Karneval "erwachte" auch im übrigen Gemeindegebiet im Rahmen der Möglichkeiten.

6. - 10.3.: In der Gaststätte Reinartz, Carolus-Magnus-Straße 47, spielte das Puppentheater "Mucki-Kindertheater".

12.3.: Finanzausschuss: Kindergarten in Boscheln erhält monatlich 75 RM, 50 % Niederschlagung der Gemeindegrundsteuer B für Gewerkschaft Carolus Magnus.

Abb.3: Ein neues Löschfahrzeug der Feuerwehr Übach konnte im Jahre 1946 die Brandsicherheit etwas mehr erhöhen. Feuerwehr Übach
Abb.3: Ein neues Löschfahrzeug der Feuerwehr Übach konnte im Jahre 1946 die Brandsicherheit etwas mehr erhöhen.

12.3.: Rat: Die Gemeindevertretung bat einstimmig die Militärregierung, die Nutznießer des Hitlerismus endgültig auszuschalten und ihre Existenzgrundlagen denjenigen zu Gute kommen zu lassen, die zwölf Jahre unterdrückt wurden. Geschäftsordnung erlassen, Vorschläge für Kreistag: August Reinartz, Adolf Tallarek, Josef Wynands, keine Änderung der Milchverteilungsbezirke, Tanzlustbarkeiten jeden 1. und 3. Sonntag im Monat, Beschluss, wonach Herr Heinen das Stromnetz überwacht, wird zurückgezogen, nunmehr macht das Betriebsleiter Lorenzen, Appell des Rates: Militärregierung soll freie Wirtschaft von ehemaligen Nazis reinigen, z.B. bei Carolus-Magnus (gemeint ist wahrscheinlich Ex-Bürgermeister Carl).

18.3.: Schuleröffnung der Volksschule Palenberg, 325 Kinder fanden sich ein.

18.3.: Tierzählung: Es wurden in Übach-Palenberg gezählt: 620 Schweine. "Schweine" (per Definition) wurde nicht erfasst.

20.3.: Beginn des Schulbetriebs der kath. und ev. Volksschule (beide in einem Gebäude) in Boscheln.

24.3.: Erster Gottesdienst des ev. Hilfspredigers Karl-Heinz Lochter in der Erlöserkirche. Er übernahm die Betreuung der evangelischen Kirchengemeinde.

31.3.: Konzert des ÜGV 1848 mit dem Gemeindeorchester im Zechensaal der Gewerkschaft Carolus Magnus. März: Das Lustige Kinder-Theater "Mucki" gab in diesem Jahr weitere viele Kindervorstellungen, vor allem Märchen-Theater.

April 1946

5.4.: Der 1927 gegründete Verein KZV R 525 "Einigkeit" Boscheln (Kaninchenzucht) wurde wieder zugelassen.

9.4.: Aus dem Gemeinderat: Finanzausschuß: Kriegsgerichtsstrafe von Bürgermeister Classen (4000 RM) wird nicht von der Gemeinde getragen, Schwestern des St. Josefs-Kindergartens in Übach erhalten monatlich 75 RM, die Kinderspeisung klärt das Provinzialernährungsamt. 9.4.: Ratssitzung: Benennung des Kulturausschusses, Bildung eines Flurschutzes, Palenberger Kino nimmt wieder seinen Betrieb auf.

Abb.4: Alle Protokolle des Gemeinderates mussten von der Militärregierung genehmigt werden und waren deshalb zweisprachig verfasst. Manches Mal waren die Protokolle auch den Alliierten zu lang, so dass sie sich darüber beschwerten bzw. anordneten, sich kürzer zu fassen. Stadtarchiv
Abb.4: Alle Protokolle des Gemeinderates mussten von der Militärregierung genehmigt werden und waren deshalb zweisprachig verfasst. Manches Mal waren die Protokolle auch den Alliierten zu lang, so dass sie sich darüber beschwerten bzw. anordneten, sich kürzer zu fassen.

April: Die Eltern der schulpflichtigen Kinder stimmten über die künftige Schulform ab. Insgesamt erklärten sich 83,32 % der Eltern dafür. Im einzelnen: Schulbezirk Übach I = 309 von 350 = 88,28 %, Schulbezirk Übach II (Boscheln) = 275 von 340 = 80,88 %, Schulbezirk Palenberg 254 von 323 = 78,63 %, Scherpenseel 153 von 167 = 91,61 %, Marienberg 94 von 113 = 83,18 %, Schulbezirk Frelenberg 135 von 164 = 82,31 %. 15.4.: Passionsspiele - nach jahrelanger Unterbrechung - mit Theater- und Musikvorträgen im Theresiensaal des Pfarrrektorats Palenberg mit großer Resonanz durchgeführt.

24.4.: Durch die Einschulung von 148 Kindern stieg die Schülerzahl der Volksschule Palenberg auf 499 Kinder an. Der Unterricht litt an den gering vorhandenen Lehr- und Lernmitteln.

30.4.: Bekanntmachung durch die Verwaltung: Allgemeine Verfügung Nr. 6 - Ausführung Gesetz Nr. 52 - Sperre und Kontrolle von Vermögen (Militärregierung).

Mai 1946

1.5.: Maikundgebung von SPD und KPD in Übach auf dem Rathausplatz

3.5.: Zu Feldhütern (Schutz von Frucht und Ernte) wurden benannt: Wilhelm Reuter (Übach), Eduard Gärtner (Boscheln), Peter Mingers (Boscheln), Karl Dignas (Frelenberg), Ferdinand Hansen (Frelenberg, Heinrich Heinrichs (Scherpenseel), Jakob Derichs (Scherpenseel) und Jakob Jäger (Übach).

7.5.: Ratssitzung: Satzung der Gemeinde wird angenommen, Haushaltsplan 1946/47 wird beschlossen.

13.5.: Finanzausschuß: Beratung über Steuer- und Stundungsangelegenheiten.

13.5.: Ratssitzung: Antrag an die Militärregierung auf Aberkennung des Ratsmandates von Heinrich Fröschen, Besetzung folgender Ausschüsse: Finanzausschuss, Wohlfahrtsausschuss, Wohnungsausschuss, Wirtschaftsamtsausschuss, Betriebswerkeausschuss, Schul- und Erziehungsausschuss, Bau- und Wegeausschuss, Feuerlöschausschuss, Beschränkung der Tanzlustbarkeiten der Gaststätte Krichel in Boscheln sollen entfallen.

Abb.5: Überall die Stimmung des Neubeginns. Hier der Beginn der Schulchronik der kath. Volksschule Palenberg, die im März 1946 ihren Betrieb aufnahm. Stadtarchiv
Abb.5: Überall die Stimmung des Neubeginns. Hier der Beginn der Schulchronik der kath. Volksschule Palenberg, die im März 1946 ihren Betrieb aufnahm.

16.5.: Der wiedergegründete Sportverein VfL Übach-Boscheln beantragte durch seinen Vorsitzenden Michael Reinartz die Aufnahme seiner Vereinstätigkeit.

17.5.: Aus dem Gemeinderat: Schul- und Erziehungsausschuß: Bericht über die Schulkinderspeisung, wöchentlich einmal für Kinder von 10 - 12 Jahren Kartoffelkäfersuchaktionen.

20.5.: Die kath. Frauenkongregation in Palenberg nahm ihre Arbeit wieder auf.

21.5.: Aus dem Gemeinderat: Wirtschaftsamtausschuß: Jeden Mittwoch um 17 Uhr Besprechung des Ausschusses.

22.5.: Wohnungsausschuß: Ausschussvorsitzender wurde Heinrich Jungbluth, Wohnungszählung vom 25.5. - 8.6.46.

23.5.: Bau- und Wegeausschuß: Verhinderung der Abtragung der Ruine Schule Rochusstraße, Beschluss zu Mauerwerksabbruch.

23.5.: Wohlfahrtsausschuß: Johann Heinrichs wurde Ausschussvorsitzender, Wohlfahrtsempfänger sollen überprüft werden.

24.5.: Milchversorgungsausschuß: Neueinteilung der Milchverteilerbezirke, täglich zu verausgabende Vollmilchmenge beträgt 1300 Liter, pro Bezirk durchschnittlich 217 Liter.

31.5.: Beginn der Kartoffelkäfersuchaktion des Jahres 1946. Sechs Treffpunkte der Suchtrupps. Zirka 40 Vertrauensleute waren mit Schulkindern als Unterstützung auf Feldern bzw. Grundstücken unterwegs. Suchtag war freitags.

Juni 1946

1.6.: Bekanntmachung durch die Verwaltung: Anordnung Nr. 1 - Rationierung von Gas und Elektrizität (Militärregierung).

3.6.: Aus dem Gemeinderat: Betriebswerkausschußsitzung: Ortsnetz Übach soll von Lambert Reuters bis 3.8.46 instandgesetzt werden. Juni: Firmung bei den kath. Gemeindepfarren durch Weihbischof Friedrich Hünermann.

5.6.: In Übach-Palenberg wohnten zu diesem Zeitpunkt 253 ausländische Staatsangehörige.

Abb.6: Um mit der vorhandenen Energie verantwortungsvoll umzugehen, wurde diese Anordnung der Militärregierung erlassen. Stadtarchiv
Abb.6: Um mit der vorhandenen Energie verantwortungsvoll umzugehen, wurde diese Anordnung der Militärregierung erlassen.

5.6.: Aus dem Gemeinderat: Wirtschaftsamtausschuß: Gelieferte Kartoffeln sind als Saatkartoffeln ungeeignet.

5.6.: Wohnungsausschuß: Wohnungsbelegungen beraten.

11.6.: Finanzausschuß: Grundvermögenssteuerangelegenheit von Brauchitsch beraten.

11.6.: Abschluss der Kartoffelkäfersuchaktion der Monate Mai und Juni. Bilanz: Viele hundert Käfer, Larven oder Eigelege unschädlich gemacht.

11.6.: Ratssitzung: Ausschussbeschlüsse wurden bestätigt, Schiedsmänner für Übach II = Josef Wynands, für Palenberg = Heinrich Eitel, für Scherpenseel, Siepenbusch, Marienberg = Matthias Gerhards, für Frelenberg, Windhausen und Zweibrüggen = Peter Spiertz, Fleischfreibank für Übach-Palenberg beschlossen, Urnenfelder für Friedhöfe beschlossen, Gemeinderat Lürkens regte an, für den Ortsteil Boscheln einen besonderen Löschzug zu bilden.

12.6.: Die Kreisverwaltung monierte im Auftrag der Militärregierung, dass die Ausstellung von Pässen für das Grenzsperrgebiet zu lasch gehandhabt wird und dass Bewohner aus "billigen Gründen" Pässe erhalten, die sie für Schmuggel oder Schwarzmarktaktivitäten nutzen.

12.6.: Aus dem Gemeinderat: Wirtschaftsausschuß: Gemeinde soll sich keinen Vorrat an Rohbraunkohle anlegen, hingegen die Bevölkerung solle sich mit Brennstoffen für den kommenden Winter eindecken.

19.6.: Wirtschaftsausschuß: Die Verteilung von den geringfügigen Textil- und Schuhwaren sollen in Übach-Palenberg über neun Geschäfte erfolgen.

20.6.: In den Ortsteilen von Übach-Palenberg wieder Prozession zu Fronleichnam - bei schönem Wetter.

26.6.: Aus dem Gemeinderat: Wirtschaftsausschuß: Verteilung von Frischfischkontigenten soll über 14 Fisch-Spezialgeschäften in Übach-Palenberg erfolgen.

28.6.: Wohnungsausschuß: Wohnungsbelegungen beraten. Juni: In diesem Jahre begann in der Gaststätte Boymanns die Altenbetreuung der Pfarre St. Dionysius Übach, wo fünf Frauen von Ordensschwestern betreut wurden.

Juni: Im Jahre 1946 fanden Gottesdienste der Neuapostolischen Kirchengemeinde Übach in der Gaststätte „Blinder Adam“, Maastrichter Straße, statt.

Juli 1946

1.7.: Bauausschuß: Wegeinstandsetzung in der Gehag-Siedlung Boscheln, diverse Instandsetzungsangelegenheiten.

1.7.: Wiedereröffnung des Kindergartens des kath. Pfarrrektorates St. Theresia Palenberg.

Juli: Pater Suitbert von Thiergarten, jahrelang Aushilfe bei den kath. Christen in Boscheln, verabschiedete sich.

Juli: Erste Schützenkirmes nach dem Krieg in Windhausen.

Abb.7: Gruppenbild von Teilnehmern der ersten Schützenkirmes in Windhausen nach dem Zweiten Weltkrieg im Jahre 1946. Schützen
Abb.7: Gruppenbild von Teilnehmern der ersten Schützenkirmes in Windhausen nach dem Zweiten Weltkrieg im Jahre 1946.

2.7.: Der kath. Kindergarten in Palenberg wurde unter Leitung der Schwestern Theresia und Aloysia wieder feierlich eröffnet.

3.7.: Aus dem Gemeinderat: Wirtschaftsausschuß: Mehr Berechtigungsausweise für Schuhe, Textilien und andere Bedarfsartikel für Übach-Palenberg gefordert.

10.7.: Finanzausschuß: Militärregierung hat Kürzung des Haushaltsplanes angeordnet, Zuschuss für den am 1.7.46 wiedereröffneten Kindergarten St. Theresia in Palenberg.

10.7.: Ratssitzung: Angelegenheiten der Lebensmittelversorgung (u.a. Frischfisch und Textilien) beraten, Freibankordnung verabschiedet, Rat empfiehlt, gefasste Schwarzhändler in Arbeitsläger einweisen zu lassen, Wohnungsinstandsetzung soll auch gegen die Eigentümer durchgesetzt werden. Prüfung von ärztlichen Attesten wegen Zusatzlebensmittelversorgung dauere beim Kreisgesundheitsamt zu lange.

16.7.: Der Oberkreisdirektor verfügte, dass Möbel und Hausrat der politisch oder rassistisch Verfolgten zur Verfügung gestellt wurde, nicht zurückgegeben werden muss.

16.7.: In der Schule an der Brünestraße überwachten Herr Fieberg und Frau Müller die Zubereitung der Schulkinderspeisung.

16.7.: Aus dem Gemeinderat: Wirtschaftsausschuß/Erziehungsausschuß: Schulkinderspeisung mit den Schulleitern besprochen.

18.7.: Betriebswerkeausschuß: Freileitung Stegh nach Hoverhof muss gerichtet werden, Freileitung nach Weißenhaus und Drinhausen mit Anliegern besprechen, Ausbau der Leitung nach der Siedlung der gemeinnützigen Baugenossenschaft.

18.7.: Versorgungsausschuß: Die Brennholzbeschaffung über Herrn von Brauchitsch erfolgt, nachdem seine Bedingungen (u.a. Steuernachlass) akzeptiert werden. Die fehlende Holzmenge soll durch Kohlenschlamm ergänzt werden.

19.7.: Ratssitzung: Militärregierung übergab einen großen Teil der Aufgaben an die örtliche Verwaltung (u.a. Gesundheitswesen, Bau- und Siedlungswesen, wirtschaftliche Betätigung, Wirtschafts- und Ernährungsregelung, Schulwesen, etc.).

23.7.: Betriebswerkeausschuß: Freileitung nach Drinhausen und Weißenhaus besprochen, Freileitung Stegh nach Hoverhof jetzt repariert.

25.7.: Bekanntgabe der Anordnung für Brot in der Nord-Rheinprovinz, z.B. Roggenmischbrot 1000 Gramm für 0,34 RM (Militärregierung).

26.7.: Aus dem Gemeinderat: Wohlfahrtsausschuß: Überprüfung der Wohlfahrtsempfänger zeigte, dass alle Bezieher berechtigt sind.

30.7.: Finanzausschuß: Nach Abschluss des Rechnungsjahres 1945 soll eine Betriebsmittelrücklage (75.000 RM), Ausgleichsrücklage (25.000 RM) und eine Wiederaufbaurücklage (250.000 RM) gebildet werden.

30.7.: Ratssitzung: Ausschussbeschlüsse wurden gebilligt, Geschäftsordnung mit zahlreichen Änderungen beschlossen, Amtsenthebung des Schiedsmannes Heinrich Fröschen, Brennholzversorgung schwierig, da sich Herr von Brauchitsch wegen einer nicht gewährten Steuerermäßigung "querstellt".

August 1946

1.8.: In diesem Sommer große Hitze und Dürre. Keine Frucht auf den Feldern.

2.8.: Aus dem Gemeinderat: Kriegsgräberausschuß: Umbettung von 19 gefallenen deutschen Soldaten und einem englischen Kampfflieger abgeschlossen, zusätzlich liegen drei deutsche Soldatengräber in deren Nähe.

13.8.: Finanzausschuß: Niederschlagungsangelegenheiten, Antrag auf geringere Vergnügungssteuer bei Kulturveranstaltungen im Zechensaal musste abgelehnt werden.

13.8.: Ratssitzung: Einführung von Ratsmitglied Bernhard Leufkes, Neuverpachtung gemeindlicher Grundstücke, Holzversorgung über Haldenwiesen und Stubenrodung.

20.8.: Betriebswerksausschuß: Nachträglich festgestellte Mängel im E-Ortsnetz Übach und Holthausen müssen beseitigt werden.

20.8.: Verpachtungsausschuß: Rodung von 17 Morgen im Scherpenseeler Gemeindewald soll erfolgen. Grund: Kultivierung dieser Fläche.

21.8.: Gründung des Trommler- und Pfeiferkorps Einigkeit Boscheln, allerdings noch als Korps der Schützen. Gründer: Arnold Beckers, Ludwig u. Hermann Bülles, Franz Kranzen, Wilhelm Notermanns, Heinrich Altdorf, Wilhelm Roß und Hubert Baranowski.

23.8.: Für Übach-Palenberg, aber auch für die anderen Städte und Gemeinden im Rheinland und Westfalen, wird eine neue Mutter geboren, das Land Nordrhein-Westfalen, die Rechtsnachfolgerin des Freistaates Preußen.

Abb.8: Das neugebildete Trommler- und Pfeiferkorps aus Boscheln, das von den dortigen Schützen für die Umrahmung von Festivitäten gebildet worden war. Schützen
Abb.8: Das neugebildete Trommler- und Pfeiferkorps aus Boscheln, das von den dortigen Schützen für die Umrahmung von Festivitäten gebildet worden war.

25./26.8.: St. Rochus-Kirmes in Scherpenseel, u.a. mit Konzert der neuformierten Privat-Musikkapelle.

25./26.8.: Schützenkirmes der Boschelner Schützen, der erstem nach dem Kriege. Erster Auftritt des neugegründeten Schützen-Trommlerkorps.

27.8.: Aus dem Gemeinderat: Finanzausschuß: Beihilfen der Gemeinde für Gymnasiasten aus Übach-Palenberg in Herzogenrath, zahlreiche Grundsteuererlassanträge.

28.8.: Wirtschaftsausschuss: August-Zuweisungen an Textilien, Schuhen und Fahrrädern wurden erörtert. September 1946 September: Sperrzonenausweise für LKW-Fahrer oder auch für eine Fahrerin der Hebamme Esser, weil sie häufig im Sperrgebiet entbindet.

3.9.: Aus dem Gemeinderat: Schulkinderausschuss: Bei der Schulkinderspeisung muss die Bedürftigkeit (Befreiung eines Eigenanteils) genauer geprüft werden, da der Gemeinde zu große Belastungen entstünden.

6.9.: Bauausschuss: Bauerlaubnisangelegenheiten und Hausmeisterstelle der Schule Palenberg (Nikolaus Müller).

6. - 9.9.: Herbstkirmes der Schützen in Frelenberg.

10.9.: Immer noch wurden Dinge für die Britische Militärregierung beschlagnahmt, u.a. drei Teppiche, die in Aachen abgegeben werden müssen (Eigentümer: Dr. Rothkranz, Theo Bohnen und Maria Ernst).

10.9.: Ratssitzung: Letzte Sitzung des ernannten Gemeinderates. Alle Ausschussbeschlüsse wurden gebilligt, ferner wurden Ernährungs- und Wohnraumfragen geklärt, vor allem unter Einbezug des unter Gesetz Nr. 52 (Enteignung von Nazivermögen) fallende Dinge.

15.9.: Kommunalwahl (Gemeinderat), Ergebnis für Übach-Palenberg: Gemeinderat: Wahlberechtigt: 7.667, Wähler: 6.092, Wahlbeteiligung: 79,46 %, abgegebene Stimmzettel: 6.091, ungültige Stimmzettel: 738, CDU: 7.312 = 53,74 % = 16 Mandate, KPD: 2.219 = 16,31 % = 1 Mandat, SPD: 4.074 = 29,94 % = 4 Mandate. Folgende Personen wurden in den Gemeinderat gewählt: CDU: Heinrichs Johann, Lürkens Martin, Reuters Wilhelm, Quandel Jakob, Hall Arnold, Peters Peter, Van Acken Franz, Wetzler Josef, Pitsch Hubert, Wohlfahrt Giesbert, Simons Arnold, Wynands Josef, Reinartz August, Altdorf Heinrich, Bisan Fritz, Errens Martin, SPD: Peters Gerhard, Reinartz August, Engels Anna, Gottschlich Fritz, KPD: Liedhegener Franz.

Abb.9: Am Anfang standen diese aufrüttelnden Worte des Britischen Militärkommandanten. Nach zwölf Jahren der Unfreiheit unterstrich er den Moment nach der ersten freien Kommunalwahl nach dem Kriege als neuen historischen Aufbruch. Stadtarchiv
Abb.9: Am Anfang standen diese aufrüttelnden Worte des Britischen Militärkommandanten. Nach zwölf Jahren der Unfreiheit unterstrich er den Moment nach der ersten freien Kommunalwahl nach dem Kriege als neuen historischen Aufbruch.

15.9.: Kommunalwahl (Kreistag): Es liegt kein gesondertes Ergebnis vor. Gewählt wurden in den Kreistag für Übach-Palenberg: CDU: Fritz Bisan, Josef Esser, Wilhelm Mingers, Jakob Quandel, SPD: Richard Wagner.

26.9.: Erste Ratssitzung nach der Kommunalwahl: Zum Bürgermeister wurde Johann Heinrichs (CDU) gewählt, zum Stellvertreter Josef Wetzler. Besetzung aller Ausschüsse und Wahl deren Vorsitzenden.

30.9.: Wirtschaftsamtausschuß: Die verantwortlichen Personen für die Verteilung der Bezugsmarken für Textilien, Schuhe und Bedarfsgegenstände wurden bestimmt: Liedhegener (Marienberg), Quandel (Palenberg), Wetzler (Scherpenseel, Siepenbusch, Windhausen), Mingers (Frelenberg, Zweibrüggen), Reinartz und Wynands (Boscheln), Reuters (Übach). Bevölkerung beklagt, dass das Brot leichter ist als angegeben. Man wird das prüfen.

Oktober 1946

1.10.: Brennstoffversorgungsausschuß: Bemühungen von Brennholzversorgung schlugen fehl. Nochmalige Verhandlungen mit Regierungsrat a.D. von Brauchitsch, um von ihm Holz zu bekommen.

1.10.: Grenzen im Sperrgebiet wurden geändert. Sperrzonenausweise, die dadurch ihren Sinn verlieren, sind bei der Gemeinde abzuliefern.

1.10.: Bekanntmachung durch die Verwaltung: Der Oberkreisdirektor des Kreises Geilenkirchen-Heinsberg warnt vor den häufig vorkommenden Diebstählen, Überfällen und Plünderungen und ruft zu eigener Vorsicht und Absicherung auf.

1.10.: Aus dem Gemeinderat: Wohlfahrtsausschuß: Bekanntgabe, dass Kriegerfrauen, deren Männer noch in Gefangenschaft sind, bis zur Entlassung des Mannes keine Unterstützung zurückzahlen brauchen.

2.10.: Wohnungsausschuß: Kein Zuzug von Leuten, die in Übach-Palenberg nicht beruflich tätig sind, Alters- und Entbindungsheim in Boscheln, Roermonder Straße 76, geplant, Landrat a.D. Ungermann kann noch nicht nach Scherpenseel, da seine Wohnung noch belegt ist, Haus der Gastwirtschaft Burghof in Übach soll freigemacht werden, damit dort die Gastwirtschaft eröffnet werden kann.

3.10.: Bau- und Wegeausschuß: Analyse der Wegeschäden: Verbindung Frelenberg nach Marienberg und Jülicher Straße sollen bald ausgebessert werden, Wetterfestmachung der Schulgebäude, Wiederinstandsetzung des ehemaligen Kindergartens Rimburger Straße, ABS möchte Pferdefahrzeuge, um die Schuttmassen auf den Wegen zu entfernen.

3.10.: Feuerlöschausschuß: Analyse der Feuerwehr Frelenberg. Um Sollstärke zu erreichen (58), mussten 21 Personen zwangsverpflichtet werden. Feuerwehrbedarf: Seit 1.4.46 wurden 4392,10 RM für Gerätebeschaffung ausgegeben, Feuerwehr Übach: Unterkunft für das Feuerwehrgerät und den Feuerwehrwagen in Übach auf dem Kirchplatz soll nur vorübergehend sein.

4.10.: Schul- und Erziehungsausschuß: Vorschlag für Schulleiterstellen in Übach, Lehrer Pöllen, für die Schule Palenberg, Lehrer Boß, bauliche Zustände der Schulen analysiert und Schülerzahlen festgestellt, die Fächer Hauswirtschaft und die Bestellung der Schulgärten sollen forciert werden.

Abb.10: Trauriger Anblick der Zerstörung: Die Reste der katholischen Pfarrkirche in Übach im Jahre 1946. Stadtarchiv
Abb.10: Trauriger Anblick der Zerstörung: Die Reste der katholischen Pfarrkirche in Übach im Jahre 1946.

5. - 7.10. und 12. - 14.10.: Schützenkirmes in Übach, u.a. mit Schaustellern.

7.10.: Aus dem Gemeinderat: Betriebswerkeausschuß: Stromnetz soll nach Stromausfällen überprüft werden, Wasserlieferungen aus Brand besprochen und dass eine größere Wasserleitung für Übach notwendig ist, Fuhrunternehmer Wetzler möchte eine höhere Entschädigung für die Gestellung des Müllfuhrwerkes, Müllabfuhr für Boscheln kann wegen des in Kriegsgefangenschaft befindlichen Fuhrunternehmers Kohnen noch nicht geklärt werden.

7.10.: Schulkinderspeisungsausschuß: Schulkinderspeisung in der kalten Jahreszeit besonders wichtig, der Unkostenbeitrag pro Mahlzeit kann nicht von 1,-- auf 1,50 RM angehoben werden.

8.10.: Finanzausschuß: Die Gemeinde zahlt jährlich 3000 RM an die Stadt Herzogenrath (Unterhaltung des Gymnasiums), Vergnügungssteuer für Kulturveranstaltungen im Zechensaal wird nur gesenkt, wenn sich dadurch die Eintrittspreise auch senken.

8.10.: Ratssitzung: Die Beschlüsse der Ausschüsse wurden weitgehend bestätigt.

12.10.: Landverpachtungsausschuß: Dem Antrag von Wilhelm Küppers aus Scherpenseel um pachtweise Überlassung von 8 Morgen Rodungsfläche des Scherpenseeler Gemeindewaldes wird entsprochen.

14.10.: Betriebswerkeausschuß: Ausbau der Netzstrecke Gut Weißenhaus bis Kirchplatz geht an den Installateur Breuer, Angelegenheiten der Müllabfuhr geregelt.

15.10.: Wohnungsausschuß: Vollstreckungsbeamter für Wohnungsangelegenheiten wurde Heinrich Wilkat aus Übach, Regelung diverser Wohnungsangelegenheiten.

21.10.: Bauausschuß: 56 noch nicht genehmigte Bauvorhaben wurden in ihrer Dringlichkeit für den Kreis bewertet.

28.10.: Betriebswerkeausschuß: Stromberechnungssätze besprochen, Angebot für 20 Straßenlampen für die Straßenbeleuchtung in Übach einholen.

30.10.: In Übach-Palenberg gab es am 30.10.46 = 14.093 Einwohner, 340 Pferde, 1 Maulesel, 860 Rinder, 1.222 Schweine und 261 Schafe.

31.10.: Aus dem Gemeinderat: Wirtschaftsamtausschuß: Verteilung der Fischkontingente besprochen, die Witwe Pötter aus Marienberg wird als Milchversorgerin für Marienberg mit einbezogen.

November 1946

8.11.: Wohlfahrtsausschuß: Ergebnis der Geldstraßensammlung der freien Wohlfahrtsverbände (1144,70 RM) soll für Kriegsgefangene verwendet werden, Regelung von Einzelanträgen.

12.11.: Ratssitzung: Beschlüsse der Ausschüsse wurden gebilligt, Schiedsmann Heinrich Fröschen hat sein Amt niedergelegt, Wiedereinstellung von Gemeindebediensteten besprochen.

19.11.: Bauausschuss: Wege werden nach Dringlichkeit ausgebaut, Fahrzeugbeschaffung für Schuttabfuhr in der Boschelner Siedlung mit Auflagen, Strafandrohung für wildes Ablagern von Unrat, Kreisausschussmitglied Mingers soll für mehr Fensterglas im Wohnungsnotprogramm sorgen, Herr Reuters bekommt den Auftrag der Baumpflanzung, 2000 Fichten werden zum Preise von 1 RM für Weihnachtsbäume zur Verfügung gestellt.

21.11.: Brennstoffversorgungsausschuß: Keine Einigung mit Herrn von Brauchitsch wegen Holzlieferung, verzweifelte Versuche, um anderweitig an Brennholz zu kommen, z.B. kleinere Mengen aus der Umgebung (von Negri, Dreschers, Herbacher Wald und Drinhausen), Appell an die Gewerkschaft Carolus Magnus, Bergmannswitwen bzw. Familien von in Gefangenschaft befindlichen Bergleuten Deputatkohle zu überlassen.

24.11.: Chorkonzert des Kirchenchores Übach im Zechensaal Carolus-Magnus.

26.11.: Betriebswerkeausschuß: Vertrag mit den Wasserwerk des Landkreises Aachen (Brand) wurde zum 31.12.1949 gekündigt.

26.11.: Vinzentiner-Schwestern in Boscheln zogen ins Haus Küppers (heutiges Restaurant) und nannten das Haus "Maria Hilf".

Abb.11: Wer als registrierter Bürger in Übach-Palenberg lebte, wurde mit einem solchen Personalausweis ausgestattet. Stadtarchiv
Abb.11: Wer als registrierter Bürger in Übach-Palenberg lebte, wurde mit einem solchen Personalausweis ausgestattet.

Dezember 1946

5.12.: Aus dem Gemeinderat: Finanzausschuß: Schulkinderspeisung kostet der Gemeinde 33.000 RM, Vergnügungssteuer wurde auf 50 % einer Eintrittskarte festgelegt, Eintrittspreise können auch einen Aufschlag für Wohltätigkeitszwecke erhalten, Haushaltsrechnung für 1945 bestätigt, 46 Grundsteuerpflichtige brauchen für 1946 ihre Grundsteuer wegen Totalzerstörung der Steuerobjekte nicht begleichen.

6.12.: Bau- und Wegeausschuß: Wirtschaftsplan bezüglich der baulichen Erweiterungen der Ortsteile der Landesplanungsgemeinschaft Rheinland mit Änderungsvorschlägen zugestimmt.

6.12.: Betriebswerkeausschuß: Anschlussvorschriften, Lieferbedingungen und technische Vorschriften für Wasserleitungen besprochen.

10.12.: Ratssitzung: Beschlüsse der Ausschüsse genehmigt, die Gemeinde tritt dem Arbeitgeberverband Rheinisch-Westfälischer Gemeinden bei, Kulturausschuss wurde besetzt.

12.12.: Wirtschaftsamtausschuß: Klagen über die Milchverteilung und Erörterung der Bezugsrechte.

15.12.: Konzert des ÜGV 1848 im Carolus-Zechensaal unter Leitung von Josef Schmitz.

16.12.: Weihnachtsüberraschung für die Palenberger Volksschulkinder. Jedes Kind erhielt acht Tafeln Schokolade - ein seltener Genuss in entbehrungsreicher Zeit.

17.12.: Aus dem Gemeinderat: Bau- und Wegeausschuß: Kreistagsmitglied Mingers soll dafür sorgen, dass Zement für Zementdachziegel beschafft werden soll, unentgeltliche Abgabe von Weihnachtsbäumen an Kirchen, Gemeinderäte und Verwaltungsangestellte.

17.12.: Finanzausschuß: Haushaltsplan 1946/47 angenommen, 180 Schulabgänger sollen einen Setzling pflanzen (Kosten 1.500 RM), Grundsteuerniederschlagungen.

17.12.: Ratssitzung: Nachtragshaushalt angenommen, Weihnachtszuwendung für Wohlfahrtsempfänger.

20.12.: Wohnungsausschuß: "Housing-Direktive 11" soll Wohnraum besser nutzen können, widerrechtlicher Zuzug der Fam. Ungermann in Scherpenseel soll rückgängig gemacht werden.

23.12.: Wohlfahrtsausschuß: 5.080 RM aus Sammlungen des Kreises werden örtlichen Wohlfahrtsempfängern zur Verfügung gestellt.

24.12.: Jubilarfeier bei Carolus Magnus, insgesamt wurden 77 Jubilare geehrt. 31.12.: Förderung auf Carolus Magnus für dieses Jahr (immerhin schon) 214.669 to.

31.12.: Tierbestand am Jahresende in Übach-Palenberg: Pferde: 344 und Rinder: 776.

31.12.: Der Kriegsbeitrag für die Gemeinde Übach-Palenberg belief sich im Jahre 1946 auf 1.398,-- RM.

Folgende Personen, die im öffentlichen Leben standen, verstarben im Jahre 1946:

  • 24.2.: Wilhelm Gottschalk (Gastwirt in Siepenbusch, 79 Jahre),
  • 23.8.: Baron Freiherr Werner von Negri (Schlossherr von Freibrüggen, 56 Jahre),
  • 1.12.: Hubert Wynands (Übacher Zentrums-Gemeinderatsmitglied aus Boscheln von 1914 - 1926 und von 1929 - 1934, 72 Jahre).

Aus Übach-Palenberg kommende Opfer des Zweiten Weltkrieges im Jahre 1946 (in Kriegsgefangenschaft oder Lazaretten Verstorbene, Opfer von Sprengmitteln, Krieg):

  • Januar: Franz Dionys Dassen aus Boscheln (Steklomaruss/Kriegsgefangenenlager/Karelien/Rußland, 41 Jahre),
  • 11.1.: Peter Joseph Fröschen aus Übach (Kriegsgefangenschaft/Sewastopol/Ukraine, 26 Jahre),
  • 25.1.: Georg Schurse aus Boscheln (Übach Feld durch Granatenexplosion, 11 Jahre),
  • 25.1.: Franz Schurse aus Boscheln (Übach Feld durch Granatenexplosion, 8 Jahre),
  • 25.1.: Peter Beckers aus Boscheln (Übach Feld durch Granatenexplosion, 9 Jahre),
  • 14.2.: Michael Granig aus Boscheln wird Opfer eines Sprengmittelunfalles,
  • 24.2.: Arnold Josef Kappes aus Frelenberg (Nähe Cuxhaven, 21 Jahre),
  • 28.2.: Hubert Joseph Novak aus Marienberg (Jenakijewo/Kriegsgefangenschaft/UdSSR, 19 Jahre),
  • 5.3.: Franz Hermanns aus Boscheln (Beshiza/Brjansk/Kriegsgefangenen-Zentrallazarett/UdSSR, 36 Jahre),
  • 23.3.: Wilhelm Theimann aus Marienberg (unbekannter Ort, 51 Jahre),
  • 12.5.: Franz Lürkens aus Holthausen (Klimento/Kriegsgefangenenlager bei Sosnowitz/Polen, 19 Jahre),
  • 16.9.: Wilhelm Nevels aus Palenberg (Dnjepopetrowsk/Kriegsgefangenenlager 7315/4/Ukraine, 34 Jahre),
  • 16.11.: Anna Stradt aus Baesweiler (Granatenexplosion auf der Landstraße, 46 Jahre).
  • 23.12.: Friedrich Iskam aus Frelenberg (Stalino/Kriegsgefangenen-Lazarett Lager 112/9/Rußland, 27 Jahre),

Allgemeine Daten:

Einwohner am 1.10.1946: 14.275

Gemeinde- und Verwaltungsspitze:

  • Bürgermeister: Hans Huisken (bis 6.2.)
  • Bürgermeister: Gerhard Peters (6.2. - 25.9.)
  • Bürgermeister: Johann Heinrichs (ab 26.9.)
  • Gemeindedirektor: Hans Huisken (ab 7.2.)
  • Beigeordneter: n.n.
  • Leiter der Bauabteilung: Johann Becker (ab 25.3.)

Die Bürgermeisterfunktion war bis zum 6.2.46 hauptamtlich. Erst ab der Besetzung der Gemeindedirektor-Funktion trat eine duale Spitze in Kraft (Bürgermeister = ehrenamtlich, Gemeindedirektor = hauptamtlich).

Haushalt 1946:

  • Ordentlicher Haushalt: 1.202.549 RM
  • Außerordentlicher Haushalt: n.n.
  • Gesamtvolumen: 1.202.549 RM (soweit bekannt)