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Friedensmal

Zwei Standorte, eine Idee: An den Frieden zu erinnern und ihn erhalten. Dafür steht das Friedensmal in Rimburg. Am malerischen Wanderweg entlang der Wurm und unweit der historischen, steinernen Brücke zwischen den Ortslagen Rimburg und Landgraaf gelegen, ist es ein stiller und steter Mahner für den Frieden. Das Denkmal direkt an der Grenze historischen Brücke besucht, besteht vor allem aus in verschiedenen Sprachen gehaltenen Stelen. Neuerdings erinnert eine eigens angebrachte, steinerne Infotafel an dieser Stelle an den Ursprung des Friedensmals.

Hinter dieser ewigen Idee stand der ehemalige Pfarrer der evangelischen Kirchengemeinde in Marienberg, Hermann Poll. Er wollte ein bleibendes und grenzüberschreitendes Zeichen gegen den Hass setzen. Alles begann 1969, damals noch am ursprünglichen Standort am früheren Grenzstein zwischen Marienberg und Landgraaf. Ziel war es, Stelen in verschiedenen Sprachen mit dem immer identischen Text „Wisset, die Euch den Hass lehren, erlösen Euch nicht“ aufzustellen. Noch am alten Standort wurden die ersten beiden Stelen in Niederländisch und Deutsch enthüllt, geschaffen von und mit Jugendlichen aus dem Kreis Heinsberg und den Niederlanden, die gemeinsam das Denkmal errichteten.

Anfangs hatte das Mahnmal nur zwei Stelen, in deutscher und in niederländischer Sprache. Im Laufe der Jahre kamen weitere Stelen hinzu. Regelmäßig war dabei vor allem der stete Zuwachs, nicht unbedingt der „Zwang“, immer wieder neue Sprachen zu ergänzen. Inzwischen ist der Satz auf Hebräisch, in Chinesisch, Persisch, Polnisch, Englisch, Türkisch, Französisch, Litauisch und Gälisch zu lesen. So wurde aktuellste Zuwachs – die elfte Stele - beispielsweise am 31. Oktober 2019 anlässlich des 50-jährigen Jubiläums des Friedensmals direkt an der deutsch-niederländischen Grenze errichtet. Bei der Einweihung der zehnten Stele in Hebräisch im Herbst 2008, zeigte Pfarrer Poll, warum das Mahnmal nichts von seiner Aktualität verloren hat. Er mahnte damals, die Opfer von Hass und Unmenschlichkeit nie zu vergessen und den Frieden als höchstes Gut zu schützen.

Pfarrer Poll war und ist ein Synonym für Frieden und Glauben in unserer Stadt. Als Pfarrer der evangelischen Kirchengemeinde und Mitglied verschiedener Ausschüsse und Gremien war Hermann Poll ein wertvoller Ideengeber für kirchliche und kulturelle Dinge. Er war zudem der Vater hinter dem Gedanken der „Hütte der Begegnung“, die Auferstehungskirche und Jugendbildungsstätte in einem vereinte, und die Menschen so einlud, ihren Glauben mit anderen zu teilen. Auch eine Straße ist nach ihm benannt: Die Verbindung zwischen Schulstraße und Hügelstraße in Marienberg heißt „Pastor-Hermann-Poll-Straße“.

An diese Geschichte hinter dem Friedensmal in Rimburg erinnert der 2021 enthüllte Gedenkstein. Weitere Stelen werden noch folgen, da waren sich die Initiatoren hinter der Idee des Gedenksteins, Hanns-Paul Jouck, Hermann Bartel, VDL (Verein für Denkmalpflege und Landschaftsschutz im Kreis Heinsberg)-Urgestein Horst Laukamp und der aktuelle VDL-Vorsitzende Rainald Folz, Künstler Robert Simons und Catharina Scholtens, einig. Auch dieses Projekt ist grenzüberschreitend, denn mit Daniel Pötters aus Kerkrade hat ein weiterer Akteur an der Umsetzung gearbeitet. Zudem sorgte Catharina Scholtens für die Übersetzung des Inhalts.