Eurolog im Pädagogischen Zentrum
EU-Beitrittsperspektive der Ukraine
Die Ukraine muss derzeit mit einem grausamen und nachhaltig zerstörerischen Krieg leben, dessen Ende und dessen Auswirkungen kaum abzusehen scheinen. Dazu ist sie ein Land, das sich mit den Jahren immer mehr Richtung EU orientiert hat als zu Russland. Und die Ukraine hat mit Wolodymyr Selenskyj einen Präsidenten, der 2023 mit dem Internationalen Karlspreis zu Aachen ausgezeichnet wird. Dieser Spannungsbogen wird sicherlich beim nächsten Eurolog unserer Stadt am Freitag, 28. April, um 18.30 Uhr im Pädagogischen Zentrum (PZ) an der Comeniusstraße 16-18 in Übach eine wichtige Rolle spielen.
Traditionell immer im Vorfeld der Karlspreisverleihung terminiert, beschäftigt sich diese durchweg hochkarätig besetzte Talkrunde mit einem hochaktuellen und brisanten Thema. „Zur EU-Beitrittsperspektive der Ukraine“ ist die diesjährige Ausgabe in Zusammenarbeit unserer Stadt mit dem Internationalen Karlspreis zu Aachen überschrieben.
Und sie könnte kaum aktueller sein, sagte EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen doch über den ukrainischen Präsidenten: „Sie sind einer von uns. Wir wollen Sie drin haben“ und sie meinte damit das Verhältnis der Europäischen Union zur Ukraine. Und auch das Karlspreisdirektorium betont in seiner Begründung für die diesjährige Preisverleihung, dass die ukrainische Bevölkerung und ihre Regierungsvertreter, an der Spitze Präsident Wolodymyr Selenskyj, „die Ermutigung verdienen, rasch Beitrittsverhandlungen mit der Europäischen Union zu führen.“
In seiner Begründung zur Karlspreisverleihung führt das Karlspreisdirektorium an, das ukrainische Volk verteidige unter der Führung seines Präsidenten Wolodymyr Selenskyj nicht nur die Souveränität seines Landes und das Leben seiner Bürger, sondern auch Europa und die europäischen Werte. „Der Krieg richtet sich gegen Freiheit und Demokratie, Menschenrechte und Multilateralismus; er richtet sich gegen die europäische Gesellschafts-, die Sicherheits- und Friedensordnung, um die europäische Gemeinschaft der Völker zu destabilisieren und zu einer politischen Neuordnung Europas zu kommen.“ Präsident Selenskyj wird wohl persönlich als auch stellvertretend für das ukrainische Volk mit dem Karlspreis geehrt.
Wie sich ein EU-Beitritt aktuell gestalten könnte, welche Folgen das haben könnte und wie das in die angespannte weltpolitische Lage passt, sind sicherlich nur drei Punkte, die auf dem Podium zur Sprache kommen werden. Moderieren wird Buchautor, Journalist und Hochschuldozent Dr. Stephan Kaußen. Der promovierte Politikwissenschaftler hat die Vorgeschichte des grausamen Ukraine-Krieges in den letzten Jahren in zahlreichen Veröffentlichungen aufgezeichnet.
Er wird gleich drei Experten zu Wort kommen lassen: Nathanael Liminski ist Minister für Bundes- und Europaangelegenheiten, Internationales sowie Medien des Landes Nordrhein-Westfalen und Chef der Staatskanzlei. Er setzt sich unter anderem stark für freien Journalismus und Meinungsfreiheit ein. Zweiter in der Runde wird Martin Schulz sein: Er ist Präsident des Europäischen Parlaments a.D., war zwei Jahrzehnte lang EU-Parlamentsmitglied, ist Vorsitzender der Friedrich-Ebert-Stiftung und Karlspreisträger des Jahres 2015. Er ist glühender Verfechter der Demokratie und will Europa stärken. Vervollständigt wird das Trio durch Isabel Schayani, Leiterin der Redaktion „WDRforyou“. Das ist ein Social-Media-Kanal für Geflüchtete. Sie moderiert außerdem den Weltspiegel in der ARD und kommentiert gelegentlich in den Tagesthemen. Für ihre Berichterstattung erhielt sie bereits zweimal den Grimmepreis.
Gemeinsam mit dem Moderator sorgen die Experten sicherlich für einen unterhaltsamen und meinungsstarken Abend. Der Eintritt ist frei.