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Datum: 27.08.2020

Fakten und Erläuterungen zum Starkregenereignis am Sonntagnachmittag, 16.08.2020

Bürgermeister Wolfgang Jungnitsch und die Stadtverwaltung bedauern selbstverständlich die durch das Starkregenereignis entstandenen Sachschäden und Unannehmlichkeiten der durch Überflutung der Keller und Gärten betroffenen Bürgerinnen und Bürger.

Seitens des Wasserverbands Eifel-Rur und der Stadtverwaltung wurde in der vergangenen Woche Ursachenforschung betrieben, um den vielfältigen Sachverhalten auf den Grund zu gehen.

Die Verwaltung möchte mit größtmöglicher Transparenz Klarheit zu den komplexen Vorgängen und Rahmenbedingungen vermitteln.

Im Folgenden sind – der Übersicht halber – einige Eckpunkte tabellarisch festgehalten:

Regenereignis allgemein:
  • (Tendenziell konservative) Auswertung des Wasserverbands Eifel-Rur anhand von Messstellen der Kläranlagen Worm, Setterich Bettendorf und Broichtal sowie von Regenradardaten des Deutschen Wetterdienstes DWD.
  • Einzugsgebiet Regenüberlaufbecken (RÜB) Rimburger Straße (ca. 116,6 ha, davon ca. 64,2 ha befestigte Fläche):

Große Regenmengen (48,7 mm) in sehr kurzer Zeit (davon 41,2 mm in 45 min.), dieses entspricht einer Jährlichkeit des Regenereignisses von 100 Jahren. Für die Dauerstufen von 10 Minuten bis zu 3 Stunden liegen die Jährlichkeiten bei über 30 Jahren.

  • Eigene Niederschlagsmessung am Rathaus: 47,3 mm
  • Zum Vergleich: Letzte ähnlich große Starkregenereignisse:
DatumRegensumme
21.06.1979 47,37 mm
18.09.1982 55,84 mm
  • Resümee des Wasserverbands Eifel-Rur vom Montag, 17.08.2020:

„Selbst bei vorsichtiger Verwendung der ermittelten Jährlichkeiten kann also davon ausgegangen werden, dass die Bemessungsszenarios für die Ortskanalisation sicher übertroffen wurden.“

Überschwemmungen im Stadtgebiet:
  • Neben den medial bereits dargestellten Örtlichkeiten (Rathausplatz) waren von Überflutungen betroffen: Dammstraße, Carolus-Magnus-Straße, Talstraße/Mäusebrunnen/Em Koddes, Kollwitzstraße, Bahnstraße, Heidberg …
  • Freiwillige Feuerwehr: ca. 60 Einsätze im Stadtgebiet, davon ca. 20 geflutete Keller.
Zusammenhang zwischen der Neugestaltung und dem Hochwasser auf dem Rathausplatz:
  • Aufgrund der geänderten Verkehrsführung auf dem Rathausplatz (K 11) musste der Brunnen und damit das darunter liegende Einlaufbauwerk (ca. 5 m² große, runde Öffnung) entfernt werden.
  • In 2018 umfangreiche Abstimmungen mit dem Wasserverband Eifel-Rur zu Ersatzmaßnahmen.
  • Kombinierte Maßnahmen als Ersatz für das weggefallene Einlaufbauwerk unter dem Brunnen:
    • Neu: 2 großvolumige Kastenrinnen quer zur Fahrbahn der Dammstraße, je 1,00 m breit, 6,00 m lang

=> Einlaufquerschnitt: 12,00 m².

    • Neu: 2 offene Schachtbauwerke in den Nebenanlagen der Dammstraße, später unter Pflanzkübeln versteckt, mit je 1,8 m² großen Einlaufquerschnitten, direkt an den verrohrten Übach angeschlossen.
    • Neu: 1 weitere Kastenrinne entlang des Fahrbahnrandes der K 11 mit ca. 3,5 m² Einlaufquerschnitt.
    • Zur Verbesserung der Wasserführung: Änderung der Querneigung, Hochbordsteine 12 cm, Rundborde 5 cm Anschlag.
    • Diverse Entwässerungsrinnen und Schlitzrinnen auf dem Rathausplatz (Summe: ca. 180 m)
    • 2 Rohrleitungstrassen, die direkt an den Übach angeschlossen sind. Das Einlaufbauwerk am Biergarten wurde nicht verändert, lediglich das darüber platzierte Pflanzbeet.

=> Es liegt kein Planungsfehler vor!