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Datum: 30.07.2021

Trinkwasserfärbung wird untersucht

Kein Grund zur Beunruhigung

Übach-Palenberg. Hochwasserbedingt hat sich die Wasserqualität in den Talsperren der Nordeifel innerhalb der letzten Tage verändert. Was für die WAG (Wassergewinnungs- und –aufbereitungsgesellschaft Nordeifel mbH), die dieses Wasser zu Trinkwasser aufbereitet, eine Herausforderung darstellt, ist für Menschen allerdings vollkommen unbedenklich. So auch im Versorgungsgebiet der Stadtwerke Übach-Palenberg, die wiederum von der WAG (eine 50%ige Unternehmenstochter der enwor, die ihrerseits die Betriebsführung für die Stadtwerke Übach-Palenberg übernimmt) mit Trinkwasser beliefert wird. Es besteht also keinerlei Grund zur Beunruhigung.

Durch die Hochwasserkatastrophe und die extremen Zuflussmengen - auch zu den Talsperren der Nordeifel - ist dieses Wasser derzeit allerdings reich an sogenannten „Huminstoffen“ (Zerfallsprodukte von Pflanzen) und anderen organischen Wasserinhaltsstoffen. Kurz gesagt, finden sich im Talsperrenwasser derzeit viele Rückstände von Pflanzen, Holz und Erde. Diese wiederum führen zu einer gelbbraunen Färbung des sogenannten Rohwassers. Aufbereitungstechnisch lassen sich diese Stoffe nicht vollständig hieraus entfernen, so dass ein Restgehalt stets auch im aufbereiteten Trinkwasser verbleibt. Ist allerdings die Menge dieser im Trinkwasser verbliebenen Huminstoffe groß genug, kann dies zu einer leicht braunen, gelb-braunen oder grünen Färbung des Trinkwassers führen.

Dies zeigt sich besonders bei größerer „Schichtdicke“ des Wassers wie zum Beispiel in einer gefüllten Badewanne. Huminstoffe sind übrigens rein aus ästhetischen Gründen nicht gern im Trinkwasser gesehen, gesundheitlich sind diese Wasserinhaltsstoffe völlig unbedenklich. Einziges Manko: Leider reagieren organische Wasserinhaltsstoffe auch mit dem zum Zwecke der Desinfektion zugesetztem Chlor und Chlordioxid, was wiederum dazu führen könnte, dass ein leichter Chlorgeruch auch im Trinkwasser wahrnehmbar ist.

Da alle von der WAG derzeit zur Trinkwasseraufbereitung in Roetgen zur Verfügung stehenden Talsperren der Nordeifel (Dreilägerbachtalsperre, Kalltalsperre und Obersee) vom Hochwasser und damit auch dem huminstoffreichen Wasser betroffen sind, kann nicht auf ein anderes Wasser zur Trinkwasserproduktion ausgewichen werden. Es ist also davon auszugehen, dass uns das huminstoffreichere und gegebenenfalls auch gefärbte Wasser so lange erhalten bleibt, bis es in den Talsperren über Niederschläge und den natürlichen Zufluss wieder ausgetauscht ist.

Selbstverständlich wird die Qualität des Trinkwassers insbesondere unter hygienischen Aspekten weiterhin routinemäßig in Abstimmung mit dem Gesundheitsamt untersucht.

Bisher sind alle Kontrollproben dahingehend einwandfrei. Auch wenn das Trinkwasser möglicherweise also leicht gefärbt ist und/oder „wie im Schwimmbad“, riecht kann es uneingeschränkt genutzt werden.

Weitere Informationen erhalten Sie unter www.stadtwerke-uebach-palenberg.de.