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Jahresrückblick 1939

Januar 1939

5.1.: Generalversammlung der St. Rochus-Schützen in Boscheln. Vereinsführer wurde Peter Sieben.

16.1.: Sammelergebnis für Übach-Palenberg am "Tag der Polizei": 759,09 RM, davon 436,-- RM durch den Verkauf von Anstecknadeln.

18.1.: Die Schulleiter wurden angewiesen, ohne großes Aufsehen die Kreuze in den Schulen zu entfernen. Januar: In Übach-Palenberg waren zirka noch 38 Familien in Obdachlosenunterkünfte untergebracht (Baracken Marienberg oder Baracken Boscheln, Lindenstraße). Februar: Einzelhändler aus Übach-Palenberg bekamen auf den Märkten in Aachen häufig Waren nur in Koppelgeschäften (30 Köpfe Blumenkohl nur dann, wenn man z.B. 30 kg Äpfel schlechter Qualität nahm).

Abb. 1: Betriebsappell der Belegschaft der Zeche Carolus Magnus im Theatersaal des Verwaltungsgebäudes im Jahre 1939. Carolus Magnus
Abb. 1: Betriebsappell der Belegschaft der Zeche Carolus Magnus im Theatersaal des Verwaltungsgebäudes im Jahre 1939.

14.2.: Ratssitzung der Gemeinde Übach-Palenberg im Sitzungssaal des neuen Rathauses: Anstelle des Gemeinderates Ziegler wird Christian Mingers aus Scherpenseel berufen. Folgende Satzungen: Kosten der Gemeindeveranstaltungen, Straßenkanäle, Müllabfuhr, Hundesteuer, Vergnügungssteuer; Gebühr für Benutzung der Wannenbäder im Keller der Schule Josef-Göbbels-Str. auf 0,30 RM festgesetzt. Nachtragshaushalt 1938: außerordentlicher Haushalt auf 1.139.590,90 RM angestiegen, außerordentlicher Haushalt auf 271.000 RM angestiegen, Stellenplan; Befestigung der Bürgersteige in der Josef-Göbbels-Str. beschlossen; Verhandlungen Entwässerungsgenossenschaft Streiffeld wegen Übachbett. Grundstücksangelegenheiten; Kindergärten der NSV erhalten im Jahr 600 RM, Schulneubau in Scherpenseel soll 70.550 RM kosten.

28.2.: Versuchte Tötung des Polizeimeisters Wolberg aus Übach-Palenberg durch Simon Josef Mayer. Der Täter wurde am 28.2.39 - auch wegen eines Mordes - in Köln hingerichtet.

März 1939

März: Rattenbekämpfungsaktion, in Übach-Palenberg ohne den gewünschten Erfolg.

24.3.: Die Gestapo teilte den Gemeinden mit, dass österliche Eier- und Naturaliensammlungen althergebrachten Bräuchen entsprechen und demnach wieder gestattet sind.

April 1939

April: Bürgermeister Carl wies den Milch- und Fettwirtschaftsverband Rheinland und Westfalen in Essen darauf hin, dass sich die Unterversorgung bei Butter in Übach-Palenberg dermaßen zugespitzt hat, dass dieser Zustand nicht länger hingenommen werden kann.

4.4.: Alljährliches Gedächtnismal bei den Bibelforschern. Die Polizei wurde angehalten, dies bei vier in Übach-Palenberg gemeldeten Bibelforschern nach Möglichkeit zu verhindern.

April: Der Milch- und Fettwirtschaftsverband Rheinland und Westfalen in Essen teilte der Gemeinde mit, dass Übach-Palenberg ab sofort wöchentlich 350 kg zusätzliche Butter erhält.

Abb. 2: Die frühere Hauptstraße in Übach wurde nach 1933 Josef-Göbbels-Straße genannt. Der Grund: Die Vorfahren mütterlicherseits stammten aus einer Schmiede in dieser Straße. Stadt
Abb. 2: Die frühere Hauptstraße in Übach wurde nach 1933 Josef-Göbbels-Straße genannt. Der Grund: Die Vorfahren mütterlicherseits stammten aus einer Schmiede in dieser Straße.

20.4.: Die Gemeinde Übach-Palenberg feierte den 50. Geburtstag von Adolf Hitler, u.a. mit einem Höhenfeuerwerk am Hellebott in Übach, als „Geschenk“ zahlte sie 300 RM in die „Adolf-Hitler-Stiftung“ ein.

24.4.: Der Verbindungsweg Holthausen zur Siedlung Boscheln war durch Abladen von Müll und Schutt fast unpassierbar geworden. Der Gemeindebaumeister wird für Abhilfe sorgen.

24.4.: Ratssitzung der Gemeinde Übach-Palenberg im Sitzungssaal des neuen Rathauses: Bürgersteige am Marktplatz, Jülicher Str, Carolus-Magnus-Str. und Dammstr.; Kanalisation in der Rimburger Str.; Oberflächenbehandlung Hauptstr. in Scherpenseel (Heerlener Str.), Teerung der Straße in Zweibrüggen und Marienberg nach Scherpenseel, Ausbau der Hambückerstr. in Boscheln, Schießstand der HJ auf der Sportanlage Übach ebenso dort Hochstand für die Schützen Übach, Einweihung Schule Marienberg am 22.5.39, Grunderwerb für das HJ-Heim Palenberg an der Aachener Str., Alois Kersebaum soll Schwimmeister im Freibad werden; neuer Dienstwagen für den Bürgermeister; Feuerwehrturm von Sportplatz auf dem Schulplatz Übach verlegt; Instandsetzung des Weges an der Provinziallandstraße bei Holthausen, Verbindungsweg Holthausen nach Boscheln stark verunreinigt (GR Carduck); neue Bürgersteige auch an der Scherpenseeler Hauptstraße.

30.4.: Gründung der NSNAP-Ortsgruppe Frelenberg (niederländische Nationalsozialisten), OG-Führer wurde G. Huls, Gürzelweg 15. 19 Mitglieder gehörten der Gruppe an.

Abb. 3: Ansichten aus Marienberg aus dem Jahre 1939. Stadtarchiv
Abb. 3: Ansichten aus Marienberg aus dem Jahre 1939.

Mai 1939

1.5.: Eine Zählung ergab, dass in Übach-Palenberg 2.995 Haushalte (gärtnerische Nutzbetriebe) bis 1 Hektar landwirtschaftlich nutzten. 187 Betriebe nutzten mehr als einen Hektar.

14.5.: Versammlung der NSNAP-Ortsgruppe Frelenberg in Beggendorf, Lokal Theunissen.

14.5.: Der Führer und Reichskanzler Adolf Hitler weilte im Grenzland und besichtigte den Westwall. Ausgangspunkt war Herzogenrath.

14. u. 21.5.: Fußballturnier des SV Rheinland Übach um den Wanderpokal der Großgemeinde Übach-Palenberg im Stadion Übachtal. 17.5.: Volkszählung: 15.793 Einwohner in Übach-Palenberg, 2.692 Wohngebäude und 3.930 Haushaltungen, 679 Ausländer (davon 349 Niederländer, 103 Polen, 81 Tschechen). 22.5.: Einweihung der neuen Schule in Marienberg (Schulstraße).

24.5.: Erster Kaplan im Rektorat St. Fidelis Boscheln wurde Wilhelm Brandenburg.

Abb. 4: Die Segelflieger-HJ unter Leitung des Lehrers Krasemann aus Übach. Hier ein Bild aus dem Jahre 1939. Jung
Abb. 4: Die Segelflieger-HJ unter Leitung des Lehrers Krasemann aus Übach. Hier ein Bild aus dem Jahre 1939.

Juni 1939

1.6.: Im Jahre 1939 wurde folgende Vereine aufgelöst: Brieftaubenzuchtverein "Treu zur Heimat" Marienberg, kath. Jungfrauenverein Marienberg, kath. Mütterverein Marienberg, Kirchenchor Marienberg, St.-Josef-Verein Marienberg, Bienenzuchtverein Scherpenseel-Windhausen.

7.6.: Richtfest beim neuen Freibad in Übach.

8.6.: Das Fronleichnamsfest wurde bei den Katholiken in Übach-Palenberg zu einem echten Bekenntnistag. In der dörflich konservativen Idylle herrschte ein Spannungsfeld zwischen der kirchentreuen katholischen Bevölkerung und der nationalen NS-Bewegung. Durch viele Familien ging da eine Spaltung, weil die Jugend die Kameradschaft in der NS-Jugend sehr mochte, die Eltern aber „diesem braunen Braten“ oftmals nicht trauten.

13.6.: Ratssitzung der Gemeinde Übach-Palenberg im Sitzungssaal des neuen Rathauses: Ausschank für Anton Kochs in Gut Weyenberg für das neue Freibad übertragen, Hundesteuerordnung, Zuschüsse für die Doppelkindergärten in Übach und Palenberg (je 150 RM), Einzelkindergärten Marienberg und Scherpenseel (je 75 RM).

15.6.: Nach Jahrzehnten wurden wieder Firmungen in der kath. Marienberger Kirche durch den Apostolischen Administrator Dr. Hermann-Josef Sträter durchgeführt, drei Tage später Firmungen in Palenberg und anderen Pfarren von Übach-Palenberg.

Abb. 5: Visitation des Weihbischofs Sträter in Übach-Palenberg, der im Rahmen seines Besuchs zahlreiche Firmungen vornahm. Stadt
Abb. 5: Visitation des Weihbischofs Sträter in Übach-Palenberg, der im Rahmen seines Besuchs zahlreiche Firmungen vornahm.

30.6.: Die Schülerzahlen in Übach-Palenberg zur Jahresmitte: Volksschule Übach: 478, Volksschule Boscheln: 742, Volksschule Palenberg: 599, Volksschule Frelenberg: 341, Volksschule Marienberg: 252, Volksschule Scherpenseel: 301, Gesamtzahl: 2713.

Juli 1939

Juli: Schützenkirmes und Königsvogelschuss bei den Schützen in Windhausen. Josef Vahsen wird König und trug die Würde bis 1946, da ab 1940 kein Königsvogelschuss mehr stattfinden sollte.

4.7.: Ratssitzung der Gemeinde Übach-Palenberg im Sitzungssaal des neuen Rathauses: Badeordnung für das Freibad mit Badezeiten und Eintrittspreise (Erw. 0,30 RM, Kinder 0,15 RM usw), Pachtvertrag Eheleute Kochs, für Cremer und Derichs kommt Albert Hägele in den Werksbeirat.

Abb. 6: Ansichtskarte des Adolf-Hitler-Platz mit dem Kaufhaus Bohnen & Plum aus dem Jahre 1939. Stadt
Abb. 6: Ansichtskarte des Adolf-Hitler-Platz mit dem Kaufhaus Bohnen & Plum aus dem Jahre 1939.

15.7.: Die von der Erbengemeinschaft des Pfarrers Josef Dreschers gestifteten Buntglasfenster für die Palenberger Rektoratskirche wurden im Juli durch die Firma Oidtmann eingebaut.

19. - 27.7.: Sportwoche in Übach u.a. mit kombinierter Fußballelf von Palenberg und Übach.

20.7.: Die Lage der Bauern in Übach-Palenberg war zufriedenstellend, die Lebensführung einfach, schlicht und anspruchslos. Obsternte für 1939 war sehr gut, Milchpreis immer noch zu niedrig.

23.7.: Anlässlich der Eröffnung des neuen Freibades: Schwimmkampf der Vereine ASV 06 Aachen und Sparta Köln.

25.7.: Ratssitzung der Gemeinde Übach-Palenberg im Sitzungssaal des neuen Rathauses: 1938 überplanmäßig realisiert: Grundstück HJ-Heim, Neubau von Bürgersteigen und Straßen, Haushaltsrechnung (Jahresrechnung) für 1938: ordentlicher Haushalt: 1.099,949,69 RM, außerordentlicher Haushalt 212.701,39 RM, Schulbau auch für Scherpenseel vorgesehen.

27.7.: Es kam vereinzelt vor, dass ausländische Brieftauben mit Nachrichtenzetteln in heimischen Taubenschlägen beschlagnahmt wurden. Sie wurden dann zur Heeresbrieftaubenanstalt in Berlin-Spandau geschickt.

August 1939

4.8.: Nach einem Unwetter stand Wasser auf dem Adolf-Hitler-Platz, allerdings nicht so hoch wie üblich.

Abb. 7: Kleines Hochwasser auf dem Adolf-Hitler-Platz am 4.8.1939. Stadt
Abb. 7: Kleines Hochwasser auf dem Adolf-Hitler-Platz am 4.8.1939.

20. - 22.8.: Stiftungsfest der Scherpenseeler Schützen mit gewohnter Kirmes.

27.8.: Das Rektorat St. Fidelis Boscheln kaufte eine gebrauchte Orgel für 700 RM aus dem Orgelfond, die 4 Tage vor Kriegsbeginn eingeweiht wurde.

27./28.8.: Stiftungsfest der St. Rochus-Schützen Boscheln auf der Festwiese mit Kirmes, Festzug. Beim Königsvogelschuss siegte Wilhelm Houben.

29.8.: Der Landrat Czeh wies die Gemeinden an, auf keinen Fall das Verbot von "Hamsterkäufen" zu plakatieren. Händler wurden angewiesen, Hamsterer zurückzuweisen. Die Gemeindepolizei solle schärfstens gegen Hamsterer vorgehen.

30.8.: Es wurden Flugblätter verteilt, wonach Übach-Palenberg (gehörend zur roten Zone), im Kriegsfalle geräumt werden soll.

September 1939

1.9.: Teilweise sehr gedrückte Stimmung zum Beginn des Krieges. Je jünger, desto begeisterter, je älter, desto verhaltener. Viele Erwachsene erinnerten sich noch gut an den vor 25 Jahren begonnenen Weltkrieg.

1.9.: Jede Gemeinde, so auch Übach-Palenberg musste einen Kriegsbeitrag zahlen. Für Übach-Palenberg betrug der ungekürzte Kriegsbeitrag 96.271,84 RM, gezahlt wurden bis 31.3.1940: 37.612,05 RM.

2.9.: Nach der in Kraft getretenen Grenzzonenverordnung war das Umherziehen von Zigeunern und nach Zigeunerart ab sofort verboten.

Abb. 8: Ein Platzkonzert, das im Jahre 1939 an der Ecke Aachener Straße/ Frankenstraße stattfand. Datum und Anlass ließ sich aber nicht mehr ermitteln. Privat
Abb. 8: Ein Platzkonzert, das im Jahre 1939 an der Ecke Aachener Straße/ Frankenstraße stattfand. Datum und Anlass ließ sich aber nicht mehr ermitteln.

16.9.: Die Gemeindepolizei stellte fest, dass die Tätigung von Hamsterkäufen kurz nach Kriegsbeginn nicht zu beobachten war.

25.9.: Die Königshuldigung bei den St. Rochus-Schützen fiel wegen Kriegsbeginn aus. 30.9.: Nach Ablauf der ersten Sommersaison des Freibades konnten 43.716 Besucher festgestellt werden.

30.9.: Nach der Panikstimmung, die in der Bevölkerung wegen einer angekündigten Räumung entstanden war, kehrte wieder etwas Ruhe ein. Auch wieder normaler Betrieb in den Schulen. Von einer Räumung wurde Abstand genommen.

Oktober 1939

Oktober: Über 90 Soldaten wurden unter der Kirche einquartiert.

1.10.: Es erging ein Erlass der SS, wonach die Kinder von Frontsoldaten auch nach deren möglichem Tode gut versorgt sind. Der Krieg sollte kein Hindernis sein, Kinder für Deutschland zu zeugen.

5.10.: Kurt Beyer, ev. Hilfsprediger, trat an Stelle des zur Wehrmacht eingezogenen Emanuel Paskert.

13.10.: Die Gemeinde Übach-Palenberg hatte den im Felde liegenden Soldaten der Gw. Kompanie 1/46 (einige Übach-Palenberger) Zigaretten und Zigarren geschenkt. Der Kompanieführer bedankte sich.

24.10.: Neugliederung des Feuerschutzwesens: Löschbezirk Übach mit einer Motorenspitzengruppe unter Obertruppführer Josef Wynands, einer Hydrantengerätegruppe mit Truppführer Hubert Mingers, Löschbezirk Palenberg mit einer Hydrantengerätegruppe unter Obertruppführer Leonhard Johnen, Löschbezirk Frelenberg und Zweibrüggen mit einer Hydrantengerätegruppe mit Truppführer Josef Mingers, Löschbezirk Scherpenseel mit einer Hydrantengerätegruppe unter Truppführer Martin Peters, alles unter Oberleitung des Gemeindebrandmeisters, Oberzugführer Savoir aus Übach. Oktober: Nach Kriegsbeginn bemerkte man größeren Straßenverkehr und Truppenpräsenz in Übach-Palenberg, an den Landesgrenzen verstärkte Kontrollen. Die Polizei verstärkte ihr Augenmerk auf Personen "aus den Feindstaaten".

Oktober: Vereinsmeister bei der Schachvereinigung Übach-Palenberg 1939 wurde Gerhard Jütten.

Abb. 9: Blick auf die Zeche Carolus Magnus am Jahreende 1939. Privat
Abb. 9: Blick auf die Zeche Carolus Magnus am Jahreende 1939.

November 1939

1.11.: In Übach-Palenberg existierte zur Abwehr von Fliegerangriffen ein Sicherheits- und Hilfsdienst (SHD), der in 5 Bereitschaftsgruppen eingeteilt war. Angehörige waren in Löschfähigkeiten und erster Hilfe ausgebildet. November: Ab heute wurden nur durch den Landrat Reisepässe und Grenzausweise genehmigt.

26.11.: Pfarr-Cäcilienfest des Übacher Kirchenchores und anschließende Generalversammlung. November: Die Polizei war auch sehr mit der Lebensmittelpreisüberwachung beschäftigt. Jeder Versuch einer Preiserhöhung wurde unterbunden. Die gleichmäßige und gerechte Verteilung lebenswichtiger Waren war eine wichtige Verwaltungsaufgabe in diesen Monaten.

Dezember 1939

1.12.: Die Postagentur in Boscheln wurde in ein Zweigpostamt umgewandelt. Mittlerweile war Katharina Feiten dort Vorsteherin für den ausgeschiedenen Johann Feiten.

6.12.: Ratssitzung der Gemeinde Übach-Palenberg im Sitzungssaal des neuen Rathauses: Jahresrechnungen 1934 und 1938: 1934 Übach: ordentl. Haushalt 489.742,45, Wasserwerk: 28.524,72 RM, Elektrizitätswerk: 41.289,31 RM, Schuldendienst: 49.868,73 RM, Scherpenseel: Ordentl. Haushalt: 138.974,69 RM, Außerordentl. Haushalt: 15.918,71 RM, Frelenberg: ordentl. Haushalt: 291.751,59 RM, außerordentl. Haushalt: 80.311.56 RM, Übach-Palenberg 1938: ordentl. Haushalt: 1.074.896,83 RM, außerordentl. Haushalt: 346.063,48 RM, Haushalt 1939: 1.174.761,65 RM und 233.701,-- RM, 1939: Schulbau Scherpenseel und Bau HJ-Heim Palenberg. Johann Heuten ab 31.12.1940 nicht mehr Schulhausmeister in Boscheln, ab 1.1.40 Andreas Kopp. Grund: Aktiv in der Bewegung und Wunsch des Kreisleiters Volm, Bürgersteuer 1940 auf 500 %, Bürgermeister berichtete über eingezogene Verwaltungsmitarbeiter, Ersatz durch Hilfskräfte. Bürgermeister berichtete über Einquartierungen, erster Gefallener aus Übach-Palenberg ist Heinrich Kremer am 1.9.39. 6.12.: Der Bergmann Andreas Kopp, Übach, Hofstraße 75, sollte neuer Hausmeister an der Brünneschule werden.

17. - 24.12.: Religiöse Woche, gehalten von einem Franziskanerpater, in Palenberg. Trotz äußerer Schwierigkeiten und der Kriegsumstände ein guter Erfolg.

23.12.: Die Dienststelle der Feldpost-Nr. L 22365, Luftgaupostamt Münster bestätigte den Erhalt von 10 Liebespäckchen aus Übach-Palenberg für kämpfende Soldaten. Dezember: Polizeiliche Kontrollen wegen Preisbindung: 19 Wirtschaften, 28 Lebensmittelgeschäfte, 10 Bekleidungs- und Wäschegeschäfte, 6 Spinnstoffhandelsgeschäfte wurden kontrolliert. 5 Geschäfte erhielten eine Anzeige wegen unterlassener Rabatte, andere wegen fehlender Preisschilder.

24.12.: Der Bürgermeister stellte fest, dass beim Gemüsepreis keine Preisüberschreitungen der Fall sind. Obst und Südfrüchte waren zurzeit äußerste Mangelware.

31.12.: Im Jahre 1939 hatte die Gemeinde Übach-Palenberg 1.25.657,90 RM Einnahmen und 1.115.288,67 RM Ausgaben, Kassenbestand: 90.369,23 RM. Das Finanz-, Verwaltungs- und Betriebsvermögen betrug: 2.339.185,44 RM.

31.12.: In Übach-Palenberg waren 1939 zirka 350 Familien in Obdachlosenunterkünfte untergebracht (Baracken Marienberg oder Baracken Boscheln, Lindenstraße). Dezember: In Marienberg konnte 1939 ein NSV-Kindergarten eingerichtet werden, so dass jetzt neben Übach, Palenberg, Scherpenseel und Boscheln insgesamt 5 NSV-Kindergärten bestanden.

31.12.: Tierbestand am 3Jahresende in Übach-Palenberg: Pferde: 307 und Rinder: 1.178.

31.12.: Förderung auf der Zeche Carolus Magnus für dieses Jahr: 819.254 to.

31.12.: Der Kriegsbeitrag für die Gemeinde Übach-Palenberg belief sich im Jahre 1939 auf 37.612,05 RM.

Folgende Personen, die im öffentlichen Leben standen, verstarben im Jahre 1939: keine bekannt

Aus Übach-Palenberg kommende Opfer des Zweiten Weltkrieges im Jahre 1939 (Gefallene Soldaten, in Kriegsgefangenschaft oder Lazaretten Verstorbene, Opfer von Sprengmitteln):

  • 1.9.: Heinrich Johann Kremer aus Palenberg (Sohrau/Polen, 23 Jahre),
  • 13.9.: Alexander Hilger aus Übach (Feldlazarett Düren, 26 Jahre).

Gedenkbuch der auf der Zeche Carolus Magnus tätigen bzw. in Übach-Palenberg wohnhaften tödlich verunglückten Bergleute 1939:

  • 29.4.: Matthias-Max Schmitt (Marienberg, 37 Jahre).

Allgemeine Daten:

Einwohner am 1.10.1939: 15.793

Gemeinde- und Verwaltungsspitze:

  • Bürgermeister: Wilhelm Carl
  • 1. Beigeordneter: Johann Maassen
  • 2. Beigeordneter: Wilhelm Küppers
  • Gemeindebaumeister: Friedrich Günther

Haushalt 1939:

  • Ordentlicher Haushalt: 1.074.896 RM
  • Außerordentlicher Haushalt: 346.063 RM
  • Gesamtvolumen: 1.420.959 RM